Montag, 22. September 2025

Die Sache mit dem Volk Gottes – geliebt von Gott, gehasst von der Welt

Zunächst ein Hinweis in eigener Sache: Dieser Beitrag spiegelt meine persönlichen Überlegungen wider. Ich bin kein Historiker und beanspruche kein tiefgreifendes Wissen in Geschichte. Die von mir angeführten historischen Beispiele und Quellen sollen Denkanstöße geben und meine Gedanken illustrieren. Mein Schwerpunkt liegt nicht auf einer detaillierten historischen Analyse, sondern auf der geistlichen Dimension. Meine Schlussfolgerungen basieren auf der Bibel und meiner Überzeugung, dass Antisemitismus nicht nur eine gesellschaftliche, sondern vor allem eine geistliche Wurzel hat. Historische Details können in den Quellen unterschiedlich interpretiert werden – meine Ausführungen sind daher bewusst mein persönlicher Blick auf die Zusammenhänge im Licht der Bibel.

Antisemitismus: Eine persönliche Gedankenkette

Kürzlich bin ich beim Lesen von Nachrichten auf erschreckende Bilder und aktuelle Statistiken zum Antisemitismus gestoßen. Seit Jahren nehmen die Zahlen zu – und das hat in mir erneut die Frage geweckt: Warum ist ein Volk, das nur etwa 0,2 % der Weltbevölkerung ausmacht, so häufig Ziel von Hass, Verfolgung und Verschwörungstheorien?



Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/empoerung-ueber-antisemitisches-plakat-100.html 

Auf Plattformen wie X (ehemals Twitter) oder Telegram stoße ich immer wieder auf die gleichen Anschuldigungen: „Die Juden regieren die Welt“, „Sie besitzen alles Geld“, „Sie betreiben geheime Rituale“. Diese uralten Vorurteile wiederholen sich bis heute nur in neuem Anstrich. Doch ganz ehrlich: Woher kommt dieser Hass? Was ist seine Wurzel?


Historische Beobachtungen

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass viele jüdische Gemeinden in Europa in bestimmten Bereichen überdurchschnittlich erfolgreich waren – sei es im Handel, im Finanzwesen, in der Medizin oder in der Wissenschaft. Für mich ist das kein Geheimnis, sondern schlicht logisch nachvollziehbar. In vielen Regionen Europas war Juden der Landbesitz verboten, was sie in Berufe wie Handel, Geldverleih oder medizinische Tätigkeiten zwang. Gleichzeitig war Bildung im Judentum immer ein zentraler Wert: Torastudium, Lesen und Schreiben waren selbstverständlich, während viele andere Völker lange Zeit kaum Zugang zu Bildung hatten. Hinzu kommt: Der Tanach (die jüdischen Schriften, die das Alte Testament der Bibel umfassen) enthält klare Anweisungen zum Umgang mit Wohlstand und Besitz – etwa Schuldenerlasse im Jubeljahr (3. Mose 25,8–55), Hilfe für Arme (5. Mose 15,7–11) oder faire Handelsregeln (5. Mose 25,13–16). Meiner Meinung nach ist es logisch, dass solche Prinzipien über Generationen hinweg Strukturen schaffen, die Erfolg begünstigten. Theoretisch könnte jedes Volk, das sich Gott und seinen göttlichen Prinzipien unterwirft, Ähnliches erfahren. Wohlstand bringt Einfluss – so funktioniert jede Gesellschaft. Warum also werden ausgerechnet die Juden immer wieder negativ hervorgehoben?

Gesundheit und Hygiene

Ähnlich verhält es sich beim Thema Gesundheit. Immer wieder zeigt die Geschichte, dass jüdische Gemeinden in Zeiten von Epidemien scheinbar weniger stark betroffen waren als andere. Während der Schwarzen Pest im 14. Jahrhundert etwa wurden sie beschuldigt, Brunnen zu vergiften – was massive Pogrome auslöste. Bei genauerer Betrachtung sehe ich jedoch natürliche Erklärungen. In der Tora (den Büchern Mose) gibt es zahlreiche Vorschriften zu Waschungen, rituellen Bädern und zur Reinigung der Wohnstätten vor dem Sabbat (3. Mose 14,8–9; 2. Mose 19,10). Heute würden wir dies als Hygiene bezeichnen. Denken wir an Dr. Ignaz Semmelweis, der im 19. Jahrhundert bewies, dass Händewaschen die Sterblichkeit bei Geburten drastisch reduzierte. Für mich ist dies ein moderner Beleg dafür, dass Gottes Gebote oft einen praktischen gesundheitlichen Nutzen haben, auch wenn dies damals vielleicht nicht verstanden wurde.

Isolation und geografische Faktoren

Hinzu kommt die Isolation durch Gemeindestrukturen. Jüdische Viertel lebten häufig stärker abgeschottet, und vieles wurde intern geregelt. Schon die Bibel sieht beim Thema Aussatz Quarantäne-ähnliche Maßnahmen vor (3. Mose 13,45–46). Auch äußere Umstände spielten eine Rolle. Polen, zum Beispiel, war während der Schwarzen Pest im 14. Jahrhundert deutlich weniger betroffen als viele westliche Länder. Manche führen dies auf Maßnahmen von König Kasimir dem Großen zurück, der Grenzkontrollen und Quarantänen (Isolation) eingeführt haben soll. Andere betonen die geografische Lage: Polen war weniger dicht besiedelt, weniger stark in Handelsrouten eingebunden und durch natürliche Barrieren geschützt. Tatsache ist: Die Pest wütete dort deutlich weniger stark. Dies führte in den Nachbarländern zu weiteren Verdächtigungen und antisemitischen Theorien, da Polen die Heimat einer großen Anzahl von Juden war. Für mich zeigt das alles: Es war vermutlich eine Kombination aus Hygiene, Isolation, geografischen Besonderheiten, politischen Umständen – oder vielleicht auch schlichtem Zufall.


Die geistliche Wurzel

All diese Erklärungen, so interessant sie auch sein mögen, gehen für mich nicht an den Kern der Sache. Meiner Überzeugung nach hat Antisemitismus eine tiefere, spirituelle Wurzel. Die Bibel macht deutlich: Israel ist nicht irgendein Volk, sondern Gottes erwähltes Volk. „Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott; dich hat der HERR, dein Gott, erwählt, damit du ihm gehörst als sein Eigentum aus allen Völkern“ (5. Mose 7,6–8). Und in Sacharja 2,12 heißt es: „Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an.“ Das bedeutet: Jeder Angriff gegen Israel oder das jüdische Volk ist ein Angriff gegen Gottes Heilsplan. Genau deshalb wird Israel auch heute so massiv bekämpft – nicht, weil die Juden „schuldig“ wären, sondern weil der Feind Gottes, Satan, versucht, Gottes Absichten zu vereiteln.

Endzeitprophezeiungen

Die Offenbarung beschreibt Satan als „Verkläger der Brüder“ (Offenbarung 12,10) und als den, der versucht, das Volk Gottes zu vernichten (Offenbarung 12,13–17). In der Geschichte erkenne ich ein Muster: Der Hass auf die Juden ist nicht nur menschlich, sondern spirituell. Satan greift Israel und Gottes Volk so hart an, weil durch dieses Volk Gottes Heil in die Welt gekommen ist – das Gesetz, die Propheten und schließlich Jesus Christus selbst. In Johannes 4,22 sagt Jesus: „Das Heil kommt von den Juden.“ Und in Matthäus 23,39 kündigt er an, dass er erst wiederkommt, wenn Israel ihn anerkennt: „Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis ihr sprecht: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!“ Daraus schließe ich: Antisemitismus ist Teil eines spirituellen Kampfes, in dem Satan versucht, das Wiederkommen Jesu zu verhindern.

Und genau da kommen die Endzeitprophezeiungen ins Spiel. Hesekiel 36–37 spricht von der Rückkehr des jüdischen Volkes ins Land. Sacharja 12,2–3 beschreibt, dass Jerusalem in den letzten Tagen ein Taumelbecher für alle Völker sein wird. Und Paulus erklärt in Römer 11,25–26, dass „ganz Israel gerettet werden wird“, wenn die Fülle der Nationen eingegangen ist. Das ist kein Zufall, das ist Gottes Fahrplan.




Schlussgedanken

Wenn ich die heutigen Entwicklungen sehe, erkenne ich darin nicht nur gesellschaftliche oder historische Muster. Ich sehe die Bestätigung biblischer Prophezeiungen. Israel ist das erwählte Volk, es steht im Zentrum von Gottes Plan – und deshalb wird es bis zuletzt angegriffen werden. Aber am Ende wird sich erfüllen, was Gott verheißen hat: Israel wird seinen Messias erkennen und annehmen, und Jesus Christus wird wiederkommen. Und darauf richte ich meine Hoffnung.

Noch einmal der Hinweis: Dieser Beitrag ist keine historische Abhandlung oder tiefgreifendes Studium zum Thema, sondern spiegelt lediglich meine persönliche Gedankenkette wider. Die weltlichen Beispiele sollen Denkanstöße geben, der Kern meiner Ausführungen gründet sich jedoch auf meine Überzeugung aus der Bibel.


In diesem Sinne, taucht tief in Gottes Wort ein und prüft alles im Licht Seiner Wahrheit.


Eure Lizzy


Literatur und Quellen

 

Bilderquellen 

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