Montag, 8. Februar 2016

Die Sache mit Spickzetteln und weggeworfenem Wissen

Wir alle haben die Schule besucht und mit den Jahren und den immer größerem Lernvolumen sind wir sicherlich fast alle schon einmal  in Versuchung geraten, einfach einen Spickzettel zu schreiben, statt zu lernen. Im Moment ist das Thema gerade wieder aktuell, da unsere Tochter nun schon die sechste Klasse besucht und das Lernpensum deutlich gestiegen ist.

Neulich stand bei unserer Tochter eine Geschichtsarbeit an, Thema 1. Weltkrieg. Alle Daten und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist richtig anstrengend, nichts desto trotz hat sie sich jeden Tag hingesetzt und gelernt. Am Tag der Arbeit war sie etwas nervös, aber wir haben ihr Mut zugesprochen, denn wir wussten ja wie intensiv sie gelernt hat. Als sie dann aus der Schule kam habe ich sie gefragt wie es gelaufen ist und sie meinte etwas niedergedrückt: "Ich glaube nicht so gut... das ist gemein, die anderen hatten Spickzettel, das ist so ungerecht."

Ich gebe ihr recht. Natürlich ist das ungerecht, und in meinen Augen ist es nicht nur eine kleine " Mogelei" es ist schlichtweg Betrug. Ich übertreibe mal wieder? Wirklich? Wo fängt denn das Mogeln an? So lernen Kinder, dass man ungestraft davon kommt. Heute ist es ein Spickzettel, morgen werden daraus gefälschte Abgaswerte von großen Autokonzernen." Mogelei" ist eine gern gebrauchte Verniedlichung und macht den Sachverhalt nicht besser. Mogelei ist schlicht und einfach nur ein leichteres Wort für Lüge, aber es bleibt Betrug.

Zurück zum eigentlichen Thema. Nachdem mir mein Kind von den Spickzetteln erzählt hatte fragte sie mich: "Soll ich es dem Lehrer sagen oder nicht? Die andern betrügen ja." . Meine erste Reaktion war: "Bloß nicht, die anderen Schüler machen dir ja das Leben zu Hölle, dann bist du als Petze und Verräter gebrandmarkt." Aber ist das wirklich so?  Ich meine aus christlicher Sicht geht es darum die Wahrheit zu sagen. Was also nun? Im Gespräch mit meiner Mama haben wir dann eine Lösung gefunden. Wir haben ihr empfohlen, statt zu "petzen", es Jesus zu erzählen. So kann sie Ihren Kummer loswerden, muss niemanden anschwärzten oder verurteilen, was wir ja als Christen auch nicht sollen.

Matthäus 7,1-2 (ELB)

1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
2 Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.

Johannes 8,7 (EU)
Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.

Am Ende sind wir dann zum Schluss gekommen, dass die, die spicken sich nur selbst betrügen. Denn wer lernt, lernt fürs Leben und wer Spickzettel schreibt, der wirft sein Wissen Wort wörtlich in den Müll.

Wie seht Ihr das? Ist es nur eine Gewissensfrage oder liegt dem Ganzen mehr zu Grunde? Schreibt mir doch in den Kommentaren.


In diesem Sinne,


Lizzy

P.S.: Für ihre Geschichtsarbeit, hat unsere Tochter eine Zwei bekommen.



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