Wir alle haben die
Schule besucht und mit den Jahren und den immer größerem Lernvolumen sind wir
sicherlich fast alle schon einmal in
Versuchung geraten, einfach einen Spickzettel zu schreiben, statt zu lernen. Im
Moment ist das Thema gerade wieder aktuell, da unsere Tochter nun schon die
sechste Klasse besucht und das Lernpensum deutlich gestiegen ist.
Neulich stand
bei unserer Tochter eine Geschichtsarbeit an, Thema 1. Weltkrieg. Alle Daten
und Jahreszahlen auswendig zu lernen ist richtig anstrengend, nichts
desto trotz hat sie sich jeden Tag hingesetzt und gelernt. Am Tag der Arbeit
war sie etwas nervös, aber wir haben ihr Mut zugesprochen, denn wir wussten ja
wie intensiv sie gelernt hat. Als sie dann aus der Schule kam habe ich sie
gefragt wie es gelaufen ist und sie meinte etwas niedergedrückt: "Ich
glaube nicht so gut... das ist gemein, die anderen hatten Spickzettel, das ist so
ungerecht."
Ich gebe ihr
recht. Natürlich ist das ungerecht, und in meinen Augen ist es nicht nur eine
kleine " Mogelei" es ist schlichtweg Betrug. Ich übertreibe mal
wieder? Wirklich? Wo fängt denn das Mogeln an? So lernen Kinder, dass man ungestraft
davon kommt. Heute ist es ein Spickzettel, morgen werden daraus gefälschte
Abgaswerte von großen Autokonzernen." Mogelei" ist eine gern
gebrauchte Verniedlichung und macht den Sachverhalt nicht besser. Mogelei ist schlicht
und einfach nur ein leichteres Wort für Lüge, aber es bleibt Betrug.
Zurück zum
eigentlichen Thema. Nachdem mir mein Kind von den Spickzetteln erzählt hatte
fragte sie mich: "Soll ich es dem Lehrer sagen oder nicht? Die andern
betrügen ja." . Meine erste Reaktion war: "Bloß nicht, die anderen
Schüler machen dir ja das Leben zu Hölle, dann bist du als Petze und Verräter gebrandmarkt."
Aber ist das wirklich so? Ich meine aus
christlicher Sicht geht es darum die Wahrheit zu sagen. Was also nun? Im
Gespräch mit meiner Mama haben wir dann eine Lösung gefunden. Wir haben ihr
empfohlen, statt zu "petzen", es Jesus zu erzählen. So kann sie Ihren
Kummer loswerden, muss niemanden anschwärzten oder verurteilen, was wir ja als
Christen auch nicht sollen.
Matthäus 7,1-2 (ELB)
1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
2 Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.
Johannes 8,7 (EU)
Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.
Am Ende sind wir dann zum Schluss gekommen, dass die, die spicken sich nur selbst betrügen. Denn wer lernt, lernt fürs Leben und wer Spickzettel schreibt, der wirft sein Wissen Wort wörtlich in den Müll.
Wie seht Ihr das? Ist es nur eine Gewissensfrage oder liegt dem Ganzen mehr zu Grunde? Schreibt mir doch in den Kommentaren.
In diesem Sinne,
Lizzy
P.S.: Für ihre Geschichtsarbeit, hat unsere Tochter eine Zwei bekommen.
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