Freitag, 12. Februar 2016

Gott hält seine Zusage - Zeugnis einer unerwarteten Genesung (Gastbeitrag)

Nach meiner Jugend, den Jahren der Ignoranz und letztendlich der Abkehr von Gott, hab ich mich "Gott-los" durchs Leben gestrampelt. Er war sicher immer bei mir, aber ich drehte ihm den Rücken zu, schaute weg und dachte, ich schaff es allein.

Mit Mitte dreißig fiel der Hammer. Die Kinder noch klein, ich hatte ein Problem mit der Brust und unendliche Panik. Was macht man in höchster Not, man betet, auch wenn man mit Gott bis dahin nichts zu tun haben wollte. Ich versprach Gott,  mich wieder voll und ganz dem Glauben zuzuwenden, wenn ich nur gesund werden würde.

Gesund bin ich geworden. Die Entzündung klang ab, schlechte Nachrichten blieben aus, ich kehrte in meinem Alltag zurück und begann zu vergessen. Noch betete ich ab und zu, dann weniger, dann manchmal, später vergaß ich alles. Ich lebte ohne Gott weiter,  mit und ohne Probleme, manchmal im Chaos, doch täglich jenseits meines Versprechens.

1992 platze meine heile Welt wie eine Seifenblase, geschieden, keine Arbeit, zwei  halbwüchsige Kinder und kein Geld. Wir vergessen Gott, aber Gott vergisst uns nie. Wenn einem das Leben um die Ohren fliegt fällt einem ein, da war noch was. Wenn nicht in der Not, wann dann. Zaghafte Schritte zur Umkehr prägten jene Zeit, ich lernte wieder beten.

Achtzehn  Jahre später, war es ernster als zuvor. So sind wir Menschen, oder besser, so war ich. Gott hielt seine Zusagen immer,  ich war die untreue Seele.

Kurz vor Silvester 2009 bekam ich einen merkwürdigen Anruf. Nach fünf Jahren Funkstille, rief ein Bekannter an und sprach total wirre Sätze, so dass ich sie im Anschluss notierte um nachzudenken, was das soll. Ein gutes Gespräch wurde das nicht mehr und so blieb das ein einsamer Kontakt, bis heute.

Wegen anhaltender Beschwerden ging ich Mitte Januar 2010 zum Arzt. Untersuchung, Ultraschall, entsetzte Blicke und die Aussage, das müssen wir Abklären durch eine Gewebeprobe, ging ich nach Hause, bereits wissend - Krebs. Den Befund Gebärmutterkrebs bestätigte eine Woche später eine erneute Untersuchung mit der Aussage:  " …. das ist so groß, hier kommen wir nach der OP um Bestrahlung und Chemo nicht herum."

Irgendwie befand ich mich im freien Fall, versuchte alle Verzweiflung weg zu beten und erwartete Antworten, die ich verstand. Gottes Wege sind unergründlich. Ich dachte an den komischen Anruf und suchte den Zettel. Stand da nicht alles was ich wissen musste, schon 14 Tage zuvor?

o    Du willst wissen wie es in der Hölle ist? Du kommst nicht hin.
o    Lasse den Chirurg seine Arbeit machen.
o    Faules Fleisch muss weg.


Die Antwort auf meine Frage:" Was jetzt?" lautete also: "Faules Fleisch muss weg"  heißt wohl, lass dich operieren.  Ich folgte und erbat zwei Wochen Zeit, bekommen hab ich Zehn Tage und keinen Tag mehr. Ich ordnete was offen war und betete unablässig, für mich, das OP Team, für Kraft, für Glauben, Gelingen und Genesung und dass sich alles zum Guten wendet.

Der Termin Anfang Februar 2010 wurde um einen Tag  aufgeschoben. Ein anderer Arzt übernahm mich und die OP, frisch aus dem Urlaub, ausgeruht,  freundlich, voller Schwung und Zuversicht, herzlich, mit einem gütigem Lächeln, etwa halb so alt wie ich, ich vertraute.

Trotz  Vertrauen, die Unruhe war immens, alle Sinne angespannt lag ich im Vorbereitungsraum. Mit klopfendem Herzen, trotz Beruhigungsspritze, flehte ich um ein Zeichen, dass Gott meine Not  erhört und Antwort erkennen lässt. Ich lauschte auf jedes Geräusch, Innen und Außen. Und dann erzählte dieser Arzt den Kollegen begeistert, noch tief beeindruckt, von seiner Reise durch Israel, der Faszination der Stätten des Glaubens, dem Jordan und dem Garten Getsemani... Mein Chirurg war offenbar Christ. Danke Gott, das war die Antwort auf mein Flehen. Das Herzklopfen wich einer friedvollen Ruhe. Gott du bist bei mir, Danke, Amen.

In der dritten Nacht überkam mich eine Krise. Ein Blick in die Hölle? Irre Bilder, inneres Geschrei, Gestöhne, irgendwelche Kämpfe, das blanke Grausen, rasendes Herz und das Gefühl zu ersticken, ausatmen schien unmöglich. Jetzt ist es soweit, so also ist sterben...  Ich flehte, bat um Gnade und Gottes Beistand und hörte wahrlich seine Stimme in meiner höchsten Not. Wer das bereits erlebt hat, weiß, dass es keinen Zweifel gibt, da spricht Gott. Und so hörte ich:

"Du stirbst nicht heute Nacht - atme -  schlafe nicht ein -  bleib wach."

Dieser "Kampf" schien endlos. Als es dämmerte, verschwanden die Ereignisse der Nacht.
Den nächsten Tag  wusste ich, wie ich mich verhalten sollte, atmete tapfer der Krise entgegen und hatte keine Angst. Als es nochmal eng wurde hörte ich:

"Du kommst durch, nicht unbeschadet, aber Du kommst durch."

In den Morgenstunden, war es so  und ging von Tag zu Tag bergauf. Der Abschlussbericht glich einem Wunder,  keine Chemo, keine Bestrahlung - Gott hat seine Zusage gehalten.

Gestern  war ich zur Nachuntersuchung,  im sechsten Jahr danach, darf ich mich freuen, alles gut - GOTT sei Dank. Diesmal bin ich dran geblieben und nicht weil ich es versprochen habe, sondern weil ich inzwischen eine lebendige Beziehung mit Jesus lebe. Er tut mir gut. Es ist nicht alles einfach oder problemlos, aber es ist immer zu ertragen. In mir schwingt eine tiefe unverdrängbare Freude und mit dieser Kraft kann ich einen Sturm bestehen,  egal wie stark die Winde toben.  

Ja, ich hab noch Schwierigkeiten und unbeschadet ist die Zeit nicht vorübergezogen. Trotz allem, ich kann jubeln. Gott hatte eine Lösung für mich, noch bevor das Problem erkennbar wurde.  Diese oft gebrauchte Aussage stimmt zu 100%. Ich hab es erlebt.


Vielleicht kann ich mit meinem Zeugnis jemandem Mut machen, der gerade viel Mut benötigt. Gott ist treu.


Liebe Grüße und Gottes Segen

Edith Berg





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