Montag, 13. Oktober 2025

Fragen der Welt: Warum räumt Gott nicht endlich mal auf?

Manchmal entstehen die besten Gespräche mitten im Alltag.

Ohne große Vorbereitung, einfach so zwischen Arbeit, Kaffee und kleinen Weltanalysen. Es beginnt harmlos, vielleicht mit Politik, Wetter oder irgendeinem aktuellen Aufreger – und ehe man sich versieht, landet man bei den richtig großen Fragen des Lebens.

Eine davon taucht erstaunlich oft auf, egal ob am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft oder beim Friseur:

„Wenn dein Gott wirklich so groß und allmächtig ist, warum greift Er dann nicht ein? Warum räumt Er nicht endlich auf auf dieser Welt?“

Eine Frage, die verständlich ist – denn wer von uns hat nicht schon fassungslos auf das Weltgeschehen geblickt und gedacht: Herr, warum tust du nichts?
Aber jedes Mal, wenn ich diese Frage höre, merke ich, wie sie mich selbst herausfordert. Denn die eigentliche Frage lautet nicht, warum Gott nichts tut, sondern wo Er anfängt, etwas zu tun.

Und manchmal führt genau so ein Gespräch mitten im Alltag – ganz unerwartet – zu einer Erinnerung, die tiefer geht als jede Schlagzeile:
Gott hat längst angefangen aufzuräumen. Nur eben ganz anders, als wir es uns vorstellen.

Ein Gespräch auf der Arbeit

Neulich unterhielt ich mich auf der Arbeit mit einem Kunden – und wie es eben so ist, kam auch das Thema Politik auf. Man tastet sich vorsichtig heran, um zu sehen, auf welcher Seite der Gesprächspartner seine Heimat hat, denn wir wissen ja alle: Eine echte Mitte scheint es kaum noch zu geben.

Als wir uns dann langsam durch die Weltpolitik diskutierten, fand ich eine gute Gelegenheit, etwas Persönliches einzubringen. Ich sagte:
„Trotz all dieser furchtbaren Geschehnisse finde ich meinen Frieden in Jesus.“

Einer meiner Lieblingssätze ist:

„Ich bin Christin – ich weiß, wie alles endet. Ich habe das Buch bis zum Ende gelesen.“

Mein Gesprächspartner gab sich als Atheist zu erkennen. Natürlich kam dann die Standardfrage:

„Wenn dein Gott so groß und allmächtig ist, warum räumt er dann nicht mal auf auf dieser Welt?“

Für solche Fragen habe ich verschiedene Antworten. Dieses Mal entschied ich mich für eine Gegenfrage:

„Mit wem soll er denn bitte anfangen? Mit mir? Mit Ihnen?“

„Nein, nein“, kam die Antwort schnell, „natürlich mit den Diktatoren und Terroristen, den Kriegsherren, Vergewaltigern und all dem Gesindel …“

Daraufhin fragte ich:

„Warum glauben Sie, dass diese Menschen vor Gott so viel schlimmer dastehen als Sie und ich?“

Mein Gesprächspartner schaute mich etwas verdutzt an – als wollte er sagen: „Worauf will sie denn jetzt hinaus?“
Da half nur noch die Klassiker-Frage:
„Haben Sie schon einmal von den Zehn Geboten gehört?“
Er nickte.

„Haben Sie in Ihrem Leben schon einmal etwas gestohlen – vielleicht den Kaugummi als Kind oder den Kugelschreiber auf der Arbeit?“ fragte ich weiter.
Er zögerte kurz und gab dann zu: „Ja.“

„Aha, also haben Sie gegen Gottes Gesetz verstoßen“, sagte ich lächelnd. „Und – seien Sie ehrlich – haben Sie schon einmal einer hübschen Frau mit lustvollem Blick hinterhergesehen? Jesus sagt, dass schon das im Herzen wie Ehebruch ist.“

„Jaaaa, aber …“

„Und haben Sie jemals den Namen Gottes missbraucht?“

„Ja, wahrscheinlich vor fünf Minuten … aber …“

Ich lächelte erneut. „Sehen Sie, Jesus sagte, wer auch nur eines dieser Gebote bricht, ist schuldig, das ganze Gesetz gebrochen zu haben. Und Pastor Wilhelm Busch brachte es wunderbar auf den Punkt:

‚In Deutschland herrschen deutsche Gesetze, in England englische Gesetze – und im Reich Gottes herrschen Gottes Gesetze.‘

Und wir alle haben dieses Gesetz gebrochen. Sünde ist Sünde – und Gesetz ist Gesetz.“


Gott räumt auf – aber anders

Da wurde es still zwischen uns. Ich lächelte und sagte leise:

„Sehen Sie, genau deshalb ist Jesus gekommen – nicht um aufzuräumen, sondern um zu retten.
Denn wenn Gott heute mit dem Aufräumen beginnen würde, müsste Er auch bei mir anfangen.
Aber durch Jesus hat Er mir vergeben – und das steht auch Ihnen offen.“

Er nickte langsam, wohl eher aus Höflichkeit als aus Überzeugung – aber das war in Ordnung. Denn manchmal geht es nicht darum, ein Gespräch zu gewinnen, sondern einen Gedanken zu säen.

Und während ich später an meinem Schreibtisch saß, musste ich lächeln.
Ich dachte: Wie oft habe ich selbst Gott gefragt, warum Er nicht endlich eingreift – und dabei vergessen, dass Er das längst getan hat. Am Kreuz. Da hat Er aufgeräumt – mit meiner Schuld.



In diesem Sinne, taucht tief in Gottes Wort ein und prüft alles im Licht Seiner Wahrheit. 


Eure Lizzy



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