Mittwoch, 17. Juni 2015

Das Vater Unser näher betrachtet


Jeder kennt es oder hat zumindest schon mal davon gehört, das Vater Unser. Jesus Christus hat uns  dieses besondere Gebet in Matthäus 6, 9-13 gegeben. Ich habe mir das mal Zeile für Zeile  genauer betrachtet.

  
Vater unser, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name.

Ich persönlich empfinde es als sehr tröstlich, dass wir unseren allmächtigen Gott Vater nennen dürfen. Er ist nicht unnahbar oder gar unerreichbar, sondern jemand, dem ich meine Sorgen, Bitten, Wünsche, Freuden, Dank und all das, was dazwischen  liegt, anvertrauen kann. Dieser Vater wohnt im Himmel, da, wo auch wir nach unserem Tod  in Ewigkeit leben dürfen, wenn wir Jesus Christus als unseren Retter annehmen.

  
Dein Reich komme.

Das Reich Gottes kommt, meiner Meinung nach, mit der Wiederkehr von Jesus Christus. Jesus hat sich nach seiner Auferstehung erst einmal zur rechten Seite Gottes gesetzt und wartet nun auf den Moment, wo Gott ihn zu uns zurück schickt. Wann?

36 Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. 


Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Hier wird es langsam schwierig, "Dein Wille" nicht "Mein  Wille" geschehe.  Es hat bei mir persönlich sehr lange gedauert, bis ich diesen Satz aufrichtig beten konnte und selbst heute fällt es mir manchmal schwer, mich seinem Willen zu beugen. Ich neige dazu,  ganz  konkrete Pläne für meine Zukunft zu schmieden und eigentlich genau zu wissen, wie ich  das eine oder andere Problem lösen möchte, aber….. Gott hat einen Plan für mich. Gott allein weiß, was meine Zukunft bringt, und nicht immer ist alles was ich mir wünsche auch wirklich gut für mich. In diesen Situationen hilft es mir ungemein zu wissen, Gott liebt mich und meint es gut mit mir, auch dann, oder gerade dann, wenn ich es nicht verstehe oder gar enttäuscht bin.


 Unser tägliches Brot gib uns heute.

Wir brauchen "Brot" um zu leben, aber ich denke, hier geht es um ein wenig mehr, als nur das Brot oder die Versorgung im Allgemeinen.
Ich glaube es geht auch um das Heute, nicht morgen, nicht nächste Woche oder nächstes Jahr.  Wir sollen im Vertrauen bleiben und uns nicht zwanghaft um die Zukunft sorgen.

26 Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? 

Bitte versteht mich nicht falsch, ich weiß, dass Millionen von unschuldigen Menschen hungern und viele gar verhungern, warum, weiß ich leider auch nicht. Ich bete für diese Menschen und versuche meinen Zehnten an Christliche Werke zu spenden, die hungernden Menschen helfen…. Es scheint manchmal so wenig, aber wenn wir alle etwas tun würden -  was wäre alles möglich.


Und vergib uns unsere Schuld

7 Wer von euch ohne Sünde ist, der soll den ersten Stein auf sie werfen. 

Wer von uns ist wirklich ohne Schuld? Ich bestimmt nicht. Es muss nicht Mord und Totschlag sein um sich schuldig zu machen.  Manchmal richtet man schon durch unbedachte Worte oder Bemerkungen großen Schaden an, und dass, ohne es zu bemerken. All die Kleinigkeiten, die einem ein schlechtes Gewissen bereiten, zählen für mich zur Schuld. Meine eigene Liste fühlt sich ganz schön lang an.

 1.Johannes2,1-2

 1 Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. 
2 Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. 

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
  
Aha, es reicht also nicht einfach nur um Vergebung zu bitten, wir müssen auch etwas dafür tun. Mir fallen gleich ein paar Bibelstellen und Verse ein, die dieses Prinzip veranschaulichen. Da ist zum Beispiel die Geschichte vom Schalksknecht in Matthäus 18, 23-35 (hier klicken zum nachlesen) oder  auch die andere Seite der Vergebung, das Richten.

1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. 
2 Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden. 
  
Wenn wir also um vollkommene Vergebung bitten, müssen wir sie auch gewähren, um Vergebung gewährt zu bekommen. Gar nicht so einfach. Vergebung ist für mich eine persönliche Entscheidung, eine Entscheidung die man vollkommen unabhängig von der Reue der anderen Person trifft. Es ist egal ob es dem demjenigen leid tut, oder nicht, ich lasse Gott in diese Situation und ich weigere mich mit Hass und schlechten Gefühlen zu leben, denn meine Gefühle tun dem anderen nicht weh, nur mir selber.

Wie sagt noch das alte Sprichwort: "Hass ist ein Gift das man trinkt, im Glauben, dass es den anderen umbringt. Aber es schadet einem nur selbst..."



Und führe uns nicht in Versuchung

Mit diesem Teil habe ich so meine Schwierigkeiten, vielleicht kann mir jemand in den Kommentaren weiterhelfen. Ich weiß das Gott uns manchmal prüft, das beste Beispiel in der Bibel ist sicherlich Hiob. Vielleicht geht es einfach nur darum, Gott in unserem Herzen zu behalten und seinen Weg unbeirrt zu beschreiten, auch dann, wenn die Welt um uns herum im Chaos zu versinken scheint.


sondern erlöse uns von dem Bösen.

Das Böse, das gibt es wirklich. Der Teufel ist der Vater der Lüge (Johannes 8, 44) und will uns glauben machen, dass es ihn gar nicht gibt, und wie heißt es so schön "Unwissenheit schützt vor Schaden nicht". Wir brauchen also Hilfe. Gott  hat uns seinen Sohn Jesus Christus gesandt und mit ihm, die Vollmacht über das Böse.

Ich habe schon einmal etwas ausführlicher zum Thema Satan geschrieben. (Hier geht’s zum Artikel Geister und Dämonen)




Es handelt sich hier um mein persönliches Verständnis vom “Vater Unser“ und es interessiert mich wirklich, wie ihr das Gebet versteht und interpretiert. Ich freue mich über jeden Kommentar.


In diesem Sinne,

Eure Lizzy



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