Montag, 21. September 2015

Von Brücken bauen und Schluchten überwinden


Heute wieder ein Gastbeitrag von Edith Berg, dieser Artikel liegt uns beiden sehr am Herzen.


Von Brücken bauen und Schluchten überwinden


Ich habe liebe Freunde, die mit ihren erwachsenen Kindern eigentlich ein sehr gutes Verhältnis haben, eigentlich.

Irgendwann, so schleichend hat sich das verändert, ein falsches Wort, ein nicht korrigierter Ton, Stress, keinen Nerv nachzufragen, wie es gemeint war und plötzlich wachsen die Missverständnisse und häufen sich an. Rückfragen, tut man sich schon nicht mehr an. Die Anspannung steigt, das Gefühl gekränkt zu sein, macht sich breit und irgendwann beginnt die Phase der wenigen Worte bis dann die Kommunikation ganz versiegt. Nun ist man endgültig in der Sprachlosigkeit angekommen und dieser Zustand ist verheerend. Wer soll den ersten Schritt machen, wer hatte Schuld an dem Zustand, wer geht auf wenn zu. Siegt die Kränkung oder siegt die Vernunft?

Ist es letztendlich nicht egal, wer den Konflikt auflöst. Hauptsache er ist aufgelöst und beigelegt, in Frieden und Liebe und mit der Gewissheit weiser zu sein als zuvor.

Dazu mach ich mir gerade viele Gedanken. Ich bin ja nun schon ein paar Tage älter und stand schon auf vielen Beerdigungen. Ich habe die Not der Anwesenden erlebt, die nicht nur in dem Umstand des Todes lag, sondern noch viel mehr in dem Bewusstsein, das letzte Lächeln nicht geschenkt, die letzten Worte nicht gesagt oder gehört, den Segen nicht erhalten zu haben. Das schleppt man sein ganzes langes Leben als Last mit sich rum. Das ist unwiderruflich, nicht korrigierbar, Punkt.
Der eine Satz - ach, hätte ich nur… bleibt für immer ein Konjunktiv und dass, ist schlecht zu ertragen.

Ich wünsche mir, dass ich nirgendwo eines Tages mit dem Konjunktiv - ach hätte ich doch... - zurück bleibe. Dass es gelingt, alle Beziehungen unbelastet zu halten. Ich weiß, das macht Mühe, aber ist auch alle Mühe wert. Das Wissen um die Dinge ist das Eine, das Leben danach das Andere und wo kein Wille von beiden Seiten vorhanden ist, findet man schlechter einen Weg.

Trotz allem, wenn wir uns in der Liebe der Bibel bewegen, dann haben wir genügend Rückenwind, Zuversicht und Mut, das Leben ohne Sprachlosigkeit zu meistern.

Wer Unterstützung braucht findet sie im Hohelied der Liebe

1. Korinther 13,4-7

4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,
5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,
6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.



Liebe Grüße Edith Berg



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