Samstag, 29. März 2025

Die Sache mit dem Kampf in meinem Herzen - Von Schuld zur Gnade

Ich erinnere mich noch gut an meine ersten Jahre mit Jesus. Oft empfand ich mich als unwürdig, eine gute Mutter, eine liebevolle Ehefrau oder eine engagierte Angestellte zu sein – geschweige denn eine treue Christin! Meine Schwächen und Fehler standen mir deutlich vor Augen, mein sündiges Wesen überwältigte mich. Ich wusste, dass die Bibel mir helfen könnte, doch es gab Tage, an denen ich sie nicht aufschlagen wollte. Ich war ungeduldig mit meiner Tochter, unversöhnlich gegenüber meinem Mann, traf Entscheidungen, die nicht mit Gottes Willen übereinstimmten, und schaffte es dennoch, mich vor mir selbst zu rechtfertigen.

An solchen Tagen erschien mir das Gebet unerreichbar. Die Scham lastete so schwer auf mir, dass ich mich kaum wagte, vor Jesus zu treten. Doch ist das der Weg, den Gott für mich vorgesehen hat? Heute weiß ich: Nein, das ist er nicht. Gott sei Dank habe ich im Laufe der Zeit verstanden, wie gütig und liebevoll unser himmlischer Vater ist.

Es ist richtig, dass wir uns ärgern, wenn wir gesündigt haben. Das zeigt, dass unser Gewissen noch empfindsam ist, dass wir erkennen, wenn wir etwas falsch gemacht haben. Diese Erkenntnis soll uns zur Umkehr führen. Aber manchmal kann Scham uns so sehr erdrücken, dass sie uns von Gott entfernt, anstatt uns zu ihm zu führen. Genau da liegt das Problem.

In solchen Zeiten, versuche ich mich an die Stimme in der Wüste zu erinnern, eine Stimme die auch meine eigene innere Wüste durchbricht:

"Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!" (Johannes 1,29)



Jesus ist nicht nur für die Sünden gestorben, die ich vor meiner Bekehrung begangen habe, sondern für alle Sünden. Die Schuldgefühle, die mich manchmal übermannen, sind nichts anderes als das Flüstern des Feindes. Er will mich davon überzeugen, dass ich unwürdig bin, dass meine Fehler mich von Gott trennen. Aber die Wahrheit ist: Der Feind wurde besiegt, als Jesus am Kreuz starb und wieder auferstand. Er hat keine Macht mehr über mich – es sei denn, ich gebe sie ihm, indem ich seine Lügen glaube.

Was mich befreit? Die Wahrheit über Gott und meine Identität in ihm. Ich bin nicht nur seine Schöpfung, sondern sein Kind. Er hat mich in seine Familie aufgenommen, mich versiegelt und nennt sich selbst meinen Vater im Himmel. Und ein guter Vater liebt seine Kinder, selbst wenn sie Fehler machen.

Denken wir an unsere eigenen Kinder, Neffen, Nichten oder die Kinder unserer Freunde. Wir lieben sie in jeder Phase ihres Lebens: als Babys, als Kleinkinder, in der Schulzeit, in der Pubertät und auch dann, wenn sie erwachsen sind. Hört diese Liebe auf, wenn sie Fehler machen? Nein! Auch wenn sie uns enttäuschen, würden wir sie niemals aufgeben. Wie viel mehr liebt uns unser himmlischer Vater, der vollkommen und unendlich geduldig ist?

Paulus beschreibt diesen inneren Kampf so ehrlich:

"Denn ich verstehe mein eigenes Handeln nicht. Denn ich tue nicht, was ich will, sondern ich tue das, was ich hasse." (Römer 7,15)



Es tröstet mich zu wissen, dass selbst Paulus – dieser außergewöhnliche Mann Gottes – mit sich gerungen hat. Meine Sünden wurden am Kreuz vergeben, als Jesus sein heiliges Blut für mich vergoss. Der Preis war unvorstellbar hoch, doch Jesus zahlte ihn aus Liebe.

Aber eines hat sich nicht verändert: meine menschliche Natur. Ich bin und bleibe fehlerhaft. Deshalb wende ich mich an Gott, um Weisheit zu erlangen, um zu lernen, um mich von Ihm erziehen zu lassen. Und wenn ich falle, darf ich wissen, dass Er mich auffängt und wieder aufrichtet.

Er liebt mich. Jesus liebt mich. Der Heilige Geist liebt mich. Und er erinnert mich – manchmal sanft, manchmal nachdrücklicher – daran, dass "alle gesündigt haben und die Herrlichkeit Gottes verfehlen" (Römer 3,23). Ich bin keine Ausnahme. Aber ebenso wenig bin ich eine Ausnahme, wenn es um seine Gnade geht.


Ich will mich nicht mehr von Schuldgefühlen niederdrücken lassen. Ich will mich daran erinnern, dass sogar Paulus kämpfte, dass Jesus für alles bezahlt hat – für die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Ich will mich entscheiden, auf die Stimme der Wahrheit zu hören und nicht auf die eines besiegten Lügners. Mein Vertrauen will ich allein auf Jesus setzen.

Und ich will beten:

"Gott, ich weiß, dass ich ein Sünder bin. Ich weiß, dass ich die Konsequenzen meiner Sünde verdient habe. Doch ich vertraue auf Jesus Christus als meinen Retter. Ich glaube, dass sein Tod und seine Auferstehung meine Vergebung bewirkt haben. Ich vertraue auf Jesus und Jesus allein als meinen Herrn und Erlöser. Amen."

Dieses Gebet ist nicht nur ein Lippenbekenntnis. Es ist die Wahrheit, die mein Herz erfüllt. Ich bin erlöst, nicht wegen meiner Leistung, sondern wegen seiner unermesslichen Gnade. Und das ist das Fundament, auf dem ich stehen will.


In diesem Sinne,


Eure Lizzy

 



Dienstag, 18. Februar 2025

Die Sache mit der Erlösung - Der Mann am mittleren Kreuz

Manchmal stolper ich über tolle Sachen  – und ich weiß, ich muss die teilen. Heute geht es um eine Predigt von Alister Begg auf die ich bei Instagram gestoßen bin. Diese Predigt ist mir lange in den Gedanken geblieben, denn sie verdeutlicht Wie erlangt ein Mensch Erlösung?

Es geht hier nicht um das, was danach kommt – nicht um unseren Gehorsam, nicht um unsere Veränderung, nicht um die Frucht unseres Lebens. Natürlich gehören diese Dinge zum christlichen Leben. Sie sind Zeichen dafür, dass wir eine neue Schöpfung in Christus sind. Aber mit der Erlösung selbst haben sie nichts zu tun.

Denn die liegt allein in dem, was Christus getan hat.


  


In seiner Predigt „Die Kraft und Botschaft des Kreuzes“ stellt Begg eine einfache, aber tiefgreifende Frage:


Wenn du heute sterben würdest und vor Gott stehst – was würdest du sagen?

Wenn wir in der ersten Person antworten – weil ich geglaubt habe, weil ich vertraut habe, weil ich getan habe… – dann, sagt Begg, sind wir auf dem Holzweg. Die einzige richtige Antwort ist in der dritten Person:

„Weil ER… weil ER… weil ER…“

Er bringt ein Beispiel, das mich nicht mehr loslässt: den Dieb am Kreuz.

Denkt mal drüber nach – dieser Mann hat Jesus noch kurz davor verspottet. Er war kein Jünger. Kein Schriftkenner. Er war nie in einem Gottesdienst, hat sich nie taufen lassen, war kein Mitglied einer Gemeinde. Und trotzdem ist er im Paradies gelandet.



Stell dir die Szene vor:

Der Dieb kommt an die Himmelspforte. Ein Engel hält ihn auf.

"Was machst du hier?"

"Ich weiß es nicht."

"Wie meinst du das – du weißt es nicht?

"Ich weiß es einfach nicht."

Der Engel ruft einen Vorgesetzten.

"Gut, wir klären das. Bist du dir über die Lehre der Rechtfertigung durch den Glauben im Klaren?"

"Noch nie in meinem Leben gehört."

"Okay… was ist mit der Schriftlehre?"

Der Dieb starrt ihn an. Schließlich fragt der Engel verzweifelt:

"Auf welcher Grundlage bist du hier?"

Und die einzige Antwort des Diebes?

„Der Mann am mittleren Kreuz sagte, ich kann kommen.“



Das ist das Evangelium. Das ist die Antwort.

Wenn ich mir nicht jeden Tag das Evangelium predige, dann fange ich an, mir selbst zu vertrauen. Meiner Erfahrung. Meiner „geistlichen Leistung“. Und das führt entweder zu Verzweiflung – weil ich immer wieder scheitere – oder zu Arroganz – weil ich denke, ich hätte es im Griff.

Aber das Kreuz Christi entlarvt beides.

Deshalb, so sagt es Luther, liegt der größte Teil des christlichen Lebens außerhalb von uns. Wir werden nicht durch das gerettet, was wir tun oder bekennen. Sondern allein durch das, was Christus getan hat.

Der Mann am mittleren Kreuz sagte: „Ich kann kommen.“

Und das reicht. (Alister Begg)

 

Welch eine Predigt…. Last mich wissen was ihr denkt.


In diesem Sinne,


Eure Lizzy

 


P.S.: Die volle Predigt findet ihre hier

The Power and Message of the Cross - YouTube







Dienstag, 21. Januar 2025

Die Sache mit der Frage: „Warum Gott, warum…“

Meine lieben Leser, zuerst einmal möchte ich mich für die Funkstille im Dezember entschuldigen. Ich hatte mir zwar fest vorgenommen, mindestens einmal im Monat zu schreiben, aber die Festlichkeiten kamen dazwischen. Wir hatten das große Vergnügen, Fräulein Faithful für ganze zwei Wochen bei uns zu haben. In dieser Zeit konnten wir gemeinsam unseren Herrn Jesus feiern und das neue Jahr einläuten.

Leider Gottes hat unser neues Jahr keinen guten Start genommen. Völlig unverhofft ist unser geliebtes Haustier verstorben. Mein Herz ist schwer, denn unser kleines Kaninchen, voller Energie und Charakter, hat uns zwei Jahre lang so viel Freude gebracht. Sein unverhoffter Tod hat in unseren Herzen ein recht großes Loch hinterlassen.




Wann immer unser Leben aufgerüttelt wird – sei es durch den Tod eines geliebten Menschen oder Haustiers, durch einen Unfall oder den Verlust einer Arbeit – neigen wir dazu zu fragen: „Warum Gott, warum?“ Es ist eine natürliche Reaktion auf Schmerz und Verlust, eine Suche nach Antworten, wenn unser Herz schwer ist und wir das Leid nicht verstehen.

Habe ich die Antwort auf diese Frage gefunden? Nein, nicht wirklich. Was ich jedoch gefunden habe, ist Trost in meinem Heiland. Ich habe Trost in dem Wissen, dass Er mich und die Meinen liebt. Ich habe Trost in der Erkenntnis, dass Verlust und Schmerz keine Bestrafung sind, sondern dass sie zu den unausweichlichen Realitäten einer gefallenen Welt gehören. Schmerz, Verlust und Traurigkeit sind leider Teil dieses Lebens. Doch meine Hoffnung ruht in der Opfergabe Jesu.




Jesus hat uns versprochen, dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben finden werden – ein Leben, in dem Er all unsere Tränen trocknen wird, ein Leben in der Gegenwart Gottes, des Schöpfers dieser Welt. Dieses Versprechen ist ein Anker für meine Seele, besonders in Zeiten der Traurigkeit. Es gibt mir die Zuversicht, dass der Tod und nicht das letzte Wort hat, dass Schmerz nicht für immer andauert, sondern dass eine vollkommene Freude und ewige Gemeinschaft mit Gott auf uns warten.


3 Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.

4 Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

5 Und der, welcher auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht: Schreibe! Denn diese Worte sind gewiss und wahrhaftig.

Offenbahrung 21,3-5


Vielleicht fragt auch ihr euch manchmal: „Warum Gott, warum?“. Ich möchte euch ermutigen, eure Fragen, eure Trauer und euren Schmerz vor Ihn zu bringen. Er hört euch, und Er versteht euch. Und auch wenn die Antworten vielleicht nicht sofort kommen, kann sein Trost unsere Herzen berühren und heilen.

Möge dieser Trost auch euch in schweren Zeiten tragen.





In diesem Sinne,


Eure Lizzy

Dienstag, 19. November 2024

Die Sache mit der Einladung: Auf welcher Seite des Zaunes stehst du?

 

Psalm 23

1 Ein Psalm. Von David. Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

2 Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern.

3 Er erquickt meine Seele. Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen.

4 Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.

5 Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.

6 Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins[ Haus des HERRN für immer.



Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit meinem Bruder über meinen Glauben. Er gestand mir, dass er Schwierigkeiten habe, sich sicher zu sein, ob Gott und Jesus wirklich existieren (Vom Heiligen Geist erzähle ich ihm später 😉)  Diese Unsicherheit erinnerte mich an eine Geschichte, die ich einmal gehört habe – die Geschichte eines jungen Mannes, der buchstäblich „auf dem Zaun“ sitzt, unfähig, eine Entscheidung zu treffen.

Die Geschichte vom jungen Mann auf dem Zaun

Die Erzählung geht so: Es gab einen jungen Mann, der auf einem Zaun saß. Zu seiner Linken war eine Wiese voller Schafe, zu seiner Rechten ein Feld mit Ziegen. Er konnte sich nicht entscheiden, auf welche Seite er gehen sollte, also blieb er einfach auf dem Zaun sitzen.

Während er dort saß, fühlte er sich sicher. Schließlich war er weder hier noch dort, sondern in einer Art neutraler Zone. Er dachte, er hätte alle Zeit der Welt, um eine Entscheidung zu treffen.

Dann kam der Hirte der Schafe, sammelte seine Herde ein und führte sie sicher in einen Stall. Danach trat der Hirte der Ziegen auf den jungen Mann zu und sagte: „Es ist Zeit zu gehen.“ Der junge Mann schaute ihn verwirrt an und sagte: „Aber ich habe mich doch noch gar nicht entschieden. Ich bin doch hier auf dem Zaun.“

Der Hirte der Ziegen lächelte und antwortete: „Wer hat dir gesagt, dass der Zaun neutral ist? Wusstest du nicht, dass der Zaun mir gehört?“



Die Illusion der Neutralität

Diese Geschichte hat eine kraftvolle Botschaft. Viele Menschen glauben, dass sie sich in einer Art neutraler Zone befinden, wenn sie keine bewusste Entscheidung für oder gegen Jesus treffen. Doch die Wahrheit ist: Es gibt keine neutrale Zone. So wie in der Geschichte der Zaun dem Hirten der Ziegen gehörte, so gehört auch die scheinbare „Neutralität“ in der Realität der Dunkelheit.

Jesus selbst sagt in Matthäus 12,30: „Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich.“ Es gibt keinen Mittelweg, keine „Grauzone“. In geistlichen Dingen ist die Welt schwarz-weiß. Wir müssen uns entscheiden, auf welcher Seite wir stehen wollen – bei Jesus oder nicht.

Die Einladung Jesu

Die gute Nachricht ist: Jesus lädt uns jeden Tag ein, zu ihm zu kommen. Er ist der gute Hirte, der uns ruft, uns liebt und für uns sein Leben gegeben hat. Doch er zwingt niemanden. Die Entscheidung, ihm zu folgen, liegt allein bei uns.

Im Johannesevangelium heißt es: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden.“ (Johannes 10,9) Jesus hat die Tür geöffnet, aber wir müssen hindurchgehen. Wir können nicht ewig auf dem Zaun sitzen und glauben, dass wir damit sicher sind.




Warum wir uns entscheiden müssen

Das Leben ist voller Entscheidungen, und manche haben weitreichende Konsequenzen. Die wichtigste Entscheidung, die wir je treffen können, ist die für oder gegen Jesus. Warum? Weil unser Leben auf dieser Erde vergänglich ist, aber unsere Seele ewig lebt.

Jesus kam, um uns zu retten, um uns einen Weg zu Gott zu öffnen. Er hat alles für uns getan. Doch wenn wir uns nicht bewusst für ihn entscheiden, lehnen wir sein Geschenk der Rettung ab.

Die Zeit ist jetzt

Die Einladung steht: „Komm an den Tisch des Herrn.“ Warte nicht darauf, dass „irgendwann“ der richtige Moment kommt. Die Zeit, sich zu entscheiden, ist jetzt. Jesus ist bereit, dich mit offenen Armen zu empfangen.

Lass dich nicht von der Illusion täuschen, dass es sicher ist, auf dem Zaun zu bleiben. Der Zaun gehört nicht Jesus. Entscheide dich für die Seite des Lebens, der Liebe und der Wahrheit. Entscheide dich für Jesus, denn das Morgen ist nicht garantiert.

Fazit

Die Geschichte vom jungen Mann auf dem Zaun erinnert uns daran, wie trügerisch die scheinbare Sicherheit der Neutralität sein kann. Gott bietet uns alles an – Vergebung, Liebe, Frieden und eine Beziehung mit ihm. Doch er überlässt uns die Wahl.

Hörst du seine Stimme? Spürst du, wie er dich ruft? Warte nicht. Komm an seinen Tisch. Entscheide dich heute.

 

In diesem Sinne,


Eure Lizzy

Donnerstag, 24. Oktober 2024

Die Sache mit dem Gebet: Vom Bitten zum Vertrauen – Gespräche, die das Leben verändern

 

Beten ist für mich eine der wertvollsten, wenn nicht die wertvollste Praxis im Leben eines gläubigen Christen. Es ist weit mehr als eine einseitige Kommunikation – Beten ist ein lebendiger, intimer Dialog mit Gott.


Ich erinnere mich noch gut daran, wie unsicher und steif sich meine ersten Gebete anfühlten. Oft fragte ich mich: „Mache ich das richtig? Hört Gott mich überhaupt?“ Diese Unsicherheit und der Wunsch, das Gebet „richtig“ zu machen, belasteten mich, besonders wenn ich nicht die Antworten bekam, die ich mir erhoffte. Wenn meine Bitten scheinbar ungehört blieben, fühlte ich mich abgelehnt oder unfähig – unfähig, weil ich glaubte, das Gebet falsch ausgeführt zu haben, und abgelehnt, weil Gott mir nicht gab, was ich wollte.

Als ich frisch aus der Esoterik kam und Gott mich befreit hatte, geriet ich schnell in die Lehren des Wohlstandsevangeliums. Diese Lehren vermittelten mir den Eindruck, dass ich, solange ich genug Glauben und keine Zweifel hatte, alles von Gott bekommen würde, worum ich bitte. Es war, als müsste Gott meine Wünsche erfüllen, wenn ich nur „alles richtig“ machte.



Was für ein großes Geschenk, dass Gott uns in Seiner Gnade und Liebe begegnet! Er hat uns Seinen Sohn Jesus zur Errettung gesandt und ist voller Geduld mit uns. Über die Jahre hat der Heilige Geist mir geholfen, Gottes wahren Charakter immer besser zu verstehen. Gott ist weder unpersönlich noch manipulierbar, wie ich es früher in der Esoterik gelernt hatte. Nein, Er ist souverän, gerecht, liebevoll und unendlich gut.

Je mehr ich in meiner Beziehung zu Gott, Jesus und dem Heiligen Geist gewachsen bin, desto natürlicher wurde das Gebet. Heute sehe ich es als das, was es wirklich ist: ein einfaches, ehrliches Gespräch mit meinem himmlischen Vater. Es muss nicht kompliziert sein.

Auch der Inhalt meiner Gebete hat sich verändert. Früher wandte ich mich oft nur in der Not an Gott. Heute bringe ich alle meine Anliegen im Vertrauen vor Ihn, bevor die Not kommt. Statt ständiger Bitten verbringe ich viel mehr Zeit in Dankbarkeit und Lobpreis. Diese Veränderung hat mein Vertrauen in Ihn vertieft. Ich weiß jetzt, dass Gott alle meine Bedürfnisse kennt, lange bevor ich sie selbst verstehe, und dass Er sich liebevoll um alles kümmert.



Es geht nicht darum, Gott als eine Art „Wunscherfüller“ zu betrachten, sondern um die Beziehung, die wir mit Ihm pflegen dürfen. Jeder kennt jemanden, der sich nur dann meldet, wenn er etwas braucht. Wie traurig wäre es, wenn wir in unserer Beziehung zu Gott genau das tun würden. Doch wie schön ist es, wenn wir stattdessen täglich die Nähe unseres himmlischen Vaters suchen, Ihm unser Herz öffnen und uns in Seiner Liebe geborgen wissen.

Denn am Ende geht es immer um diese tiefe, innige Beziehung – eine, die auf Vertrauen, Liebe und Hingabe basiert. Und in dieser Beziehung werden wir erkennen, dass Gott uns nicht nur hört, sondern dass Er bereits liebevoll an unserem Leben wirkt, oft auf Arten, die wir zunächst gar nicht sehen.


In diesem Sinne,


Eure Lizzy


Dienstag, 24. September 2024

Abendmahl - Erinnert Euch: Vergebung und das Opfer Christi

Ich hatte die Ehre, diesen Vortrag während des Abendmahls in meiner Gemeinde zu halten. Es war ein Moment der Reflexion über das Opfer Christi und die unglaubliche Liebe Gottes, an die wir uns durch das Abendmahl erinnern. Als wir zusammenkamen, um an dieser heiligen Tradition teilzunehmen, wollte ich einige Gedanken über die Bedeutung von Vergebung, Erlösung und das kostbare Geschenk, das wir in Jesus haben, mit euch teilen.

 


Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber bin ich der Einzige, dem auffällt, dass es immer schwieriger wird, ein gottgefälliges Leben zu führen? Nicht, weil wir es nicht wollen, sondern weil die Gesellschaft so weit gefallen ist. Die Olympischen Spiele zum Beispiel machen sich über das lustig, was uns so wertvoll und zentral für unseren Glauben ist. Alle sprechen über die Eröffnungszeremonie, aber hat schon einmal jemand die Schlusszeremonie gesehen? Doch lasst uns für alle Beteiligten beten, denn ich glaube, viele von ihnen wissen gar nicht, woran sie teilgenommen haben, und betrachten das alles nur als Spaß. Wir sind eindeutig an dem Punkt angekommen, an dem das Gute böse genannt wird und das Böse gut, und die Menschen kennen den Unterschied nicht mehr.

Das Gesetz, das Gott jedem Menschen bei seiner Erschaffung ins Herz geschrieben hat, wird von den Lügen dieser Welt übertönt. Es kommt mir so vor, als entferne sich die Menschheit jedes Mal weiter von Gott, wenn ich die Nachrichten einschalte. An den Gott der Schöpfung zu glauben, hat uns schon früher zum Gespött gemacht, aber heute werden wir als hasserfüllt und intolerant angesehen – und noch mit ein paar anderen Etiketten versehen. Doch für die wahren Christen könnte nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein.

Wir, die wir Christus nachfolgen und die Bibel wirklich lesen, wissen, wie die Dinge laufen, oder? Gibt uns dieses Handbuch nicht Lehren, Weisheit, Trost und Frieden für jede Lebenssituation? Die erstaunlichste Wahrheit, der du je begegnen wirst, ist diese: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.“



Deshalb versammeln wir uns jede Woche als der Leib Christi. Die Liebe des Vaters zu seiner Schöpfung ist so unfassbar groß, dass er seinen Sohn schickte, um den schrecklichsten Tod zu sterben, den man sich vorstellen kann, damit wir seine Kinder werden konnten. Ich weiß, das ist ein schwieriges Konzept zu begreifen, und leider haben wir keine Zeit, jetzt tiefer in die Gründe und Zusammenhänge einzutauchen. Aber wir wissen eines: Es war und bleibt der einzige Weg.

Einer der Gründe, warum Jesus das Abendmahl einsetzte, ist, um uns an den Preis zu erinnern, den er bezahlt hat, um uns zu retten. Er zahlte an unserer Stelle; wir sind vollständig erlöst, und er will, dass wir dieses Opfer nie vergessen – nicht für seine, sondern für unsere eigene Sache. Alle unsere Vergehen – vergangene, gegenwärtige und zukünftige – sind bezahlt. Der Apostel Paulus schrieb: „Liebe deckt eine Menge Sünden zu.“ Es gibt keine größere Liebe als die unseres Vaters im Himmel, seines Sohnes, unseres Herrn und Erlösers, und unseres Trösters, des Heiligen Geistes.

Als Jesus das Abendmahl einsetzte, sagte er im Grunde: „Vergesst nie, was für euch am Kreuz getan wurde. Vergesst nie den Schmerz, das Leiden, das Opfer. Das alles habe ich für euch getan.“ Es ist seine Art zu sagen: „Erinnert euch daran, als ich zu meinem Vater schrie und fragte, warum er mich verlassen hat? Dieses Gefühl der Trennung war unerträglich, aber ich habe es ertragen, damit ihr diese Trennung niemals erfahren müsst.“


Durch das gebrochene Brot werden wir an seinen Leib erinnert, der gebrochen wurde, um unseren Hunger nach Erlösung zu stillen. In seiner Gebrochenheit nahm Jesus unsere Sünden auf sich. Durch den vergossenen Wein werden wir an sein Blut erinnert, das vergossen wurde, um unseren Durst nach Leben zu stillen. Durch sein Blut hat Jesus unsere Sünden ausgelöscht. Durch Jesu gebrochenen Leib und vergossenes Blut wurde er das perfekte Opfer, das unsere Sünden sühnt und uns für alle Ewigkeit erlöst.

Wenn wir heute hier weggehen, denkt daran: Euch ist vergeben.

Und für diejenigen, die Schwierigkeiten haben, sich selbst zu vergeben: Denkt daran, dass wenn ihr euch selber nicht vergebt, ihr im Grunde zu Gott sagt, dass euer eigener Maßstab höher ist als sein Erlösungsplan. Glaubt daran, dass Jesus genug ist.

Ich bitte euch nehmt euch einen Moment und kehrt in euch, klärt, was geklärt werden muss, legt eure Sorgen und Sünden zu den Füßen unseres Erlösers und tretet dann mutig vor den Thron des Vaters.


Euch ist vergeben, es ist vollbracht und Jesus ist genug...

 In diesem Sinne,


Eure Lizzy

Mittwoch, 28. August 2024

Die Sache mit dem fehlenden Puzzle-Teil

In letzter Zeit habe ich über vieles nachgedacht, meistens während ich mich in dieser Welt umschaue, die mit jedem Tag verrückter zu werden scheint. Ich habe Bilanz gezogen, wie ich in all diesem Wahnsinn dastehe und wie weit ich persönlich in meinem Glaubensweg mit Christus gekommen bin.

Als ich ein kleines Kind war, erinnere ich mich an das Gefühl der Einsamkeit, selbst wenn ich von Menschen umgeben war. Ich erinnere mich daran, mich seltsam und verloren zu fühlen; ich war nicht wie die anderen und wusste nicht, warum. Heute weiß ich natürlich, dass ich schon damals zu Gott gehörte, aber ich lebte in einer Welt, aus der Er hinausgedrängt wurde, und meine Seele erkannte, dass mir etwas fehlte. Etwas Wichtiges.

Habt ihr schon einmal ein großes Puzzle gemacht, nur um am Ende festzustellen, dass ein Teil fehlt? Das Gesamtbild ist wunderschön zusammengesetzt, aber wenn ihr all eure harte Arbeit anschaut, wird eure Aufmerksamkeit sofort auf das eine fehlende Teil gelenkt. Sein Fehlen schreit nach eurer Aufmerksamkeit. Ein Puzzle mit tausend Teilen ist nicht vollständig, wenn ein Teil fehlt.



Ich denke, wir sind wie dieses Puzzle. Wir wurden im Ebenbild Gottes geschaffen, um ein Meisterwerk der Schöpfung zu sein, aber seit Adam und Eva vom Teufel betrogen wurden, fehlt uns ein entscheidendes Teil in uns selbst.

Was mich betrifft, so habe ich versucht, diesen leeren Raum mit „Selbstliebe“ zu füllen. Uns wird von klein auf versprochen, dass wir genug sind, was immer wir tun. Gut genug als Schüler, Ehefrau, Ehemann, Mitarbeiter, Chef, Kollege, Mutter, Vater … die Liste lässt sich endlos fortsetzen. Wir haben unseren Kindern gesagt, dass sie alles sein können, was sie wollen, oft unabhängig von den Talenten oder Neigungen dieses Kindes. Ich persönlich bin nicht auf diese spezifische Lüge aus der Hölle hereingefallen, wie meine liebe Tochter euch bestätigen kann, aber ich bin auf viele andere hereingefallen. Teil meines mein Zeugnisses ist, wie ich der New Age-Bewegung / Esoterik nachjagte, bevor ich Christus persönlich kannte. Ich nannte mich Christin und glaubte an Gott, aber ich kannte Ihn nicht wirklich.



Ich denke, die Menschheit sehnt sich immer nach diesem kleinen Etwas, das wir nicht ganz erklären können. Wir wollen bedingungslos geliebt werden, wir wollen wissen, warum wir hier sind und worum es im Leben überhaupt geht. Aber leider leben wir in einer Welt, in der die Lösung nicht mehr frei geteilt wird. Niemand hat mir die gute Nachricht erzählt, weil wir Gott aus Schulen, Häusern und dem öffentlichen Leben verbannt haben, besonders in kommunistischen/ sozialistischen Ländern wie dem ehemaligen Ostdeutschland, wo ich aufgewachsen bin. Aber inzwischen gilt das fast überall.

Was mich betrifft, so wandte ich mich der Meditation, Kristallen, Energieheilung, Yoga, dem Channeling zu – allem, was mir ein Gefühl von Erfolg und Selbstwert geben könnte, um mir endlich das Gefühl zu geben, dass ich wirklich genug bin. Das nächste Organisation Programm für das Zuhause, das euch hilft, alles im Griff zu behalten, das nächste Achtsamkeitsseminar, das mich zu einer besseren Ehefrau oder Mutter machen würde, das neueste Buch darüber, wie ich meine Energie, Aura oder Chakren auf die nächste Ebene bringen könnte – die Liste war endlos und gnadenlos. Immer etwas Neues, Besseres oder Anderes, nie, aber auch nie genug, immer etwas Anderes zu verfolgen. Und wenn man sich in diesen Kreisen bewegt und immer noch sucht und unglücklich ist, lautet die Antwort immer: „Du musst dich einfach selbst mehr lieben…“ und schon geht die Suche weiter. Hat jemand von euch ein Muster darin erkannt? Es geht immer um mich, ich, ich ,ich... Warum also wird uns von klein auf beteuert, dass wir genug sind, und doch versuchen wir, uns selbst mehr und besser zu machen?

Während ich diese Phasen meines Lebens durchlief, kämpfte ich mit Übergewicht (was ich immer noch tue, aber naja), erlebte als kleines Kind schwere Ablehnung und noch einmal, nachdem ich als junge Frau in ein fremdes Land gezogen war, gründete und verlor ein Geschäft, pflegte meinen Mann mehrere Monate lang wegen eines gebrochenen Rückens und zog währenddessen unsere Tochter groß und versuchte, diese und so viele andere Lasten zu tragen, indem ich mich auf mich selbst verließ, stark war und doch innerlich nach und nach starb.

Aus heutiger Sicht wage ich zu sagen, dass diese „Selbstliebe“ Unsinn ist. Das große Problem mit dieser Selbstliebe ist, dass sie bedingt, von Natur aus unbefriedigend und vollständig abhängig von unseren Emotionen, Gefühlen und Umständen ist. Das kann also unmöglich das fehlende Teil sein, oder? Ist es vielleicht so, dass das, wonach wir suchen, nicht von uns selbst gefüllt werden kann? Ich zumindest fand mich selbst verzweifelt nach etwas…. oder jemandem?

 


Und genau da geschah mein Wunder: Gott rief mich in all dem Durcheinander. Er hörte den Schrei meines Herzens und meiner Seele und zeigte mir den Weg. Es war ein langer und gewundener Weg bis hierher, und ich habe noch einen langen Weg vor mir, aber ich gebe Gott alle Ehre und Herrlichkeit, denn Er hat mich aus dieser Grube des Verderbens und der Selbstverlassenheit herausgeholt. 

Also, was ist es, dieses fehlende Teil? Es ist natürlich, und wird es immer sein, Gott. Als ER diese Welt und später die Menschheit erschuf, wusste ER alles. All unsere Kämpfe, Schmerzen und unser gebrochenes Herz. Als ER uns erschuf, machte ER uns so, dass wir die Abwesenheit Seiner Gegenwart in unserem Leben kennen und tief fühlen würden. Und da ER wusste, was kommen würde, setzte ER einen Plan zur Erlösung in Gang. Denn ER liebte uns zuerst. 

Meine lieben Leser, wir leben in privilegierten Zeiten. Wir haben seit etwa 2000 Jahren das Wissen über denn größtes Akt der Liebe, den die Menschheit kennt. Wir müssen uns nicht auf Prophezeiungen über das Kommen des Messias verlassen, die am Sabbat in der Synagoge gepredigt werden, ohne die Gewissheit, dass die Geschichte ihre Wahrheit bestätigt. Wir sind die privilegierten Generationen, in denen der Heilige Geist frei im Leben der Gläubigen wirkt, führt und versichert. Wir leben in einer Generation, in der wir das heilige Wort Gottes zu erschwinglichen Preisen kaufen und es sogar kostenlos zur Hand haben können. Wir sind so gesegnet, dass wir in einer Generation leben, die den Beweis der Wahrheit hat.

 


Für mich ist das Kreuz das wahre Wunder meines Lebens. Es ist der Ort, an dem ich meine Lasten zu Seinen Füßen ablegen und zum Friedensfürsten aufschauen kann. Es ist der Ort, an dem meine Sünden weggewaschen werden und an dem ich das Tor zum Vater finde. Es ist der Ort, an dem mein Herz, Körper und meine Seele Heilung finden, und es ist der Ort, an dem ich ewiges Leben, Frieden und unbeschreibliche Freude finde, unabhängig von den Umständen. Und es ist der Ort, an dem ich eine große internationale Familie gefunden habe.

 

Als Jesus in voller Gehorsamkeit ans Kreuz ging und zur Sünde wurde, indem Er den Zorn des Vaters erduldete, der eigentlich auf uns fallen sollte, damit wir mit dem Vater versöhnt werden könnten, machte Er das fehlende Teil klar und so leicht zugänglich…

 

Alles, was es braucht, ist Glaube.

 

In diesem Sinne,

 

Eure Lizzy