In meinem
vorherigen Beitrag habe ich über das falsche Heilungsversprechen geschrieben,
das in der Wort-des-Glaubens-Bewegung verbreitet wird. Beim erneuten Durchlesen
wurde mir bewusst, dass ein zentraler Aspekt bisher gefehlt hat: nämlich, wie
zerstörerisch sich diese Lehre ganz konkret im Alltag auswirkt – und welchen
Schaden sie im Leben von Gläubigen und ihren Angehörigen anrichtet.
Einige dieser
Auswirkungen habe ich bereits angedeutet, aber ich möchte sie nun noch
persönlicher und eindrücklicher beschreiben. Auch ich selbst musste mich
bereits mit diesem Thema auseinandersetzen – das erste Mal, als meine Mama eine
schwere Diagnose erhielt. Gott sei Dank ist sie vollständig genesen. Und dann
im vergangenen Jahr, als mein Vater schwer erkrankte – und die Heilung hier auf
Erden ausblieb.
Beide
Situationen brachten ganz unterschiedliche Herausforderungen mit sich. Einmal
ging es um schwere Entscheidungen darüber, welche medizinischen Behandlungen
sinnvoll sind und welche man ablehnen sollte, das andere Mal um die Frage, wie
ich meinem Vater die rettende Botschaft Christi in aller Klarheit verkünden kann. Und beide Male wurde mein Glaube geprüft: Vertraue ich Gottes Wort
wirklich? Glaube ich, dass Er gut und gerecht ist – auch dann, wenn es weh tut?
Gerade dieses
Vertrauen war in beiden Situationen ein großer Segen. Es hat mir ermöglicht,
meinen Eltern so gut wie möglich beizustehen – auch wenn ich nicht vor Ort sein
konnte. Es hat mir geholfen, den Blick auf das Wesentliche zu richten: auf die
Ewigkeit, auf das Evangelium, auf die Treue Gottes – in Gesundheit wie in
Krankheit, im Leben wie im Sterben.
Der Albtraum
einer schlechten Diagnose
Natürlich beten
wir um Heilung, wenn ein geliebter Mensch erkrankt – und oft auch für Fremde in
unseren Gebetsgruppen. Doch wie ich bereits im letzten Beitrag geschrieben
habe: Eine Heilung ist uns nicht immer verheißen. Wir, die an Jesus, unseren
Heiland, glauben, sind von den Herausforderungen des Lebens nicht ausgenommen.
Fast jeder kennt
jemanden, der an Krebs oder einer anderen schweren Krankheit leidet. Manche
kämpfen und werden gesund. Viele andere kämpfen – und verlieren doch. Und unter
ihnen sind viele treue Christen. Für sie hat Gott in seiner Weisheit und Güte
die endgültige Heilung offenbar für den Himmel bestimmt.
Doch wie wirkt
sich eine falsche Lehre wie die der Wort-des-Glaubens-Bewegung im Alltag
konkret aus? Für mich ist es ein zutiefst tragischer Diebstahl. Was meine ich
damit?
Diese Lehre
erlaubt keinen Zweifel an der irdischen Heilung. Und genau dadurch wird den
Betroffenen etwas Kostbares genommen: Zeit. Zeit, um sich innerlich und
äußerlich auf das Kommende vorzubereiten – sei es auf Heilung oder auf das
Heimgehen. Zeit für ehrliche Gespräche, für gemeinsame Erinnerungen. Zeit, um
Frieden zu schließen – mit sich selbst, mit anderen, mit Gott. Zeit, um das
wahre Evangelium und seine Hoffnung weiterzugeben. Und nicht zuletzt: Zeit, um
praktische Dinge zu regeln, damit die Familie nicht vor einem Scherbenhaufen
steht, wenn der geliebte Mensch zu Jesus heimgeht.
Ich frage mich:
Warum haben so viele von uns Christen solche Angst, Jesus von Angesicht zu
Angesicht zu begegnen? Warum klammern wir uns so verzweifelt an trügerische
Versprechen – statt an die lebendige Hoffnung, die uns im Evangelium gegeben
ist?
Ja, es ist
schwer. Unfassbar schwer. Der Gedanke, einen geliebten Menschen zu verlieren –
oder selbst zu sterben – bringt Schmerz, Angst, Tränen. Und doch: Sollte unsere
Hoffnung nicht größer sein als unsere Angst?
Denn das ist
unser Glaube: dass Jesus den Tod besiegt hat. Dass der Tod nicht das Ende ist,
sondern der Anfang eines neuen, herrlichen Lebens in Gottes Gegenwart. Wenn wir
das glauben – wirklich glauben –, warum fällt uns das Loslassen dann so schwer?
Warum trösten wir uns nicht mit dieser Gewissheit, sondern klammern uns an
leere Versprechen, die uns am Ende nur tiefer in Verzweiflung stürzen, wenn das
ersehnte Wunder ausbleibt?
Wenn der Glaube
zerbricht
Was viele nach
dem Ausbleiben des erhofften Wunders erleben, ist nicht nur der Schmerz über
Krankheit oder Verlust – sondern auch eine tiefe Erschütterung ihres Glaubens.
Fragen tauchen auf, die einen innerlich zerreißen: „Habe ich nicht genug
geglaubt?“ – „War mein Vertrauen zu schwach?“ – oder schlimmer noch: „Hat Gott
mich verlassen?“ Solche Gedanken sind keine Seltenheit. Und sie entstehen, weil
ein falsches Bild von Gott vermittelt wurde – ein Bild, das seine Liebe an
unsere Leistung knüpft und sein Handeln an unsere Erwartungen bindet.
Doch der
Schaden bleibt nicht auf die Gläubigen beschränkt. Auch Menschen, die dem
Glauben fernstehen, beobachten solche Situationen. Wenn sie sehen, wie Christen
voller Überzeugung Heilung versprechen – und dann doch am Grab stehen –, ziehen
viele daraus nur einen Schluss: „Den Gott gibt’s doch gar nicht.“ Statt
neugierig oder offen zu werden, wenden sie sich enttäuscht, spöttisch oder
resigniert ab. Nicht wegen des wahren Evangeliums – sondern wegen einer
verzerrten Darstellung davon. Was für ein Schmerz, wenn gerade dort, wo
Hoffnung geteilt werden sollte, Enttäuschung und Glaubensabfall gesät wird.
Was mich trägt
Ich kann und
will nicht alle Antworten geben. Aber was ich sagen kann – aus eigener
Erfahrung – ist dies: Gottes Treue hängt nicht an meiner Stärke. Er ist kein
Automat, bei dem man nur genug Glauben „einwerfen“ muss, damit das gewünschte
Ergebnis herauskommt. So funktioniert unsere Beziehung zu ihm nicht. Und es ist
gut, dass sie das nicht tut.
Gott bleibt gut
– auch wenn es weh tut. Er bleibt treu – auch wenn das Wunder ausbleibt. Und Er
bleibt nah – gerade dann, wenn wir Ihn am dringendsten brauchen.
Für mich liegt
die größte Hoffnung nicht darin, dass Gott immer alles so macht, wie ich es mir
wünsche – sondern darin, dass ich in allem, was geschieht, nicht allein bin.
Jesus ist selbst den Weg des Schmerzes und Sterbens gegangen. Er weiß, wie es
sich anfühlt. Und weil Er lebt, weiß ich: Mein Vater war nicht allein. Und ich
bin es auch nicht. Kein Tag, keine Träne, kein Abschied ist sinnlos, wenn wir
Ihn an unserer Seite wissen.
Diese Hoffnung
tröstet mich. Sie gibt mir Frieden, auch wenn Fragen offenbleiben. Und sie
hilft mir, anderen beizustehen – nicht mit leeren Versprechen, sondern mit
ehrlicher Hoffnung.
Ein
persönlicher Wunsch zum Schluss
Mein Wunsch
ist, dass wir als Christen wieder lernen, die wahre Hoffnung des Evangeliums in
den Mittelpunkt zu stellen – nicht menschliche Wunschvorstellungen, sondern
Gottes verlässliche Verheißungen. Dass wir mutig bezeugen, dass Jesus unser
größter Trost ist – nicht nur in Momenten des Sieges, sondern gerade auch im
Leid. Und dass wir aufhören, Dinge zu versprechen, die Gott nie garantiert hat.
Ich wünsche
mir, dass wir einander ehrlich begegnen dürfen – im Glauben, im Zweifel, im
Schmerz. Und dass wir gemeinsam neu entdecken, was für ein Schatz darin liegt,
dem guten Hirten zu folgen, auch wenn sein Weg nicht immer dem entspricht, was
wir erhofft hatten. Denn eines ist gewiss: Er ist bei uns – bis ans Ende der
Welt. Und darüber hinaus.
In diesem Sinne, taucht tief in Gottes Wort ein und prüft alles im Licht Seiner Wahrheit.
Wenn Heilung ausbleibt: Eine Täuschung der „Wort des Glaubens“-Lehre
Eigentlich
hatte ich vor, über etwas anderes zu schreiben – genauer gesagt, über die Neue
Apostolische Reformation. Doch je mehr ich mich mit ihr beschäftigte, desto
deutlicher wurde mir, wie sehr ihre Lehre auf den Ideen der "Wort des Glaubens"-Bewegung fußt. Bevor ich also weiter in diese Richtung gehe,
scheint es mir notwendig, zuerst dieses Fundament offenzulegen.
Und ehrlich
gesagt: Auch ein persönlicher Anlass hat mich zu diesem Beitrag bewegt. Ein
lieber Freund von mir ist kürzlich plötzlich an einem Herzinfarkt verstorben.
Wir hatten gebetet, wir hatten gehofft – und doch hat Gott ihn in seiner
Weisheit nicht geheilt, sondern heimgerufen. Dieser Verlust hat viele Gedanken
in mir ausgelöst – über Glauben, Heilung und über die Erwartungen, die manche
Gläubige mitbringen, oft mehr geprägt durch bestimmte Lehren als durch die
Schrift selbst.
Deshalb ist
dieser Beitrag nicht der, den ich geplant hatte – aber vielleicht der, der
jetzt geschrieben werden musste.
Meine erste Begegnung mit dieser Lehre
Mein erster
Kontakt mit dieser Art von Botschaft war durch die Bücher von Catherine Ponder. Sie gehört zur sogenannten New Thought-Bewegung (Neugeist). Für
mich öffneten ihre Bücher die Tür zu esoterischen und okkulten Vorstellungen –
getarnt in christlicher Sprache. Sie war Teil der Unity Church, zitierte
häufig die Bibel und sprach von Gottes Herrlichkeit. Doch in Wahrheit handelte
es sich um eine tiefgreifende Verzerrung der biblischen Botschaft und um ein
Gottesbild, das mehr mit Magie als mit Gnade zu tun hat.
Immer wieder
wurden Bibelstellen aus dem Zusammenhang gerissen, die Verantwortung für Wunder
dem Glaubenden aufgebürdet. Diese Denkweise ist nicht neu. Ihre modernen
Wurzeln finden sich bei Personen wie Maria Woodworth-Etter, John G.
Lake, Charles Parham oder William Branham – Gestalten, die
stark mit der frühen charismatischen Bewegung und Heilungserweckungen des 19.
und frühen 20. Jahrhunderts verbunden sind.
Die
detaillierte Aufarbeitung der historischen Entwicklung und weltweiten
Verbreitung dieser Ideen ist komplex. Deshalb möchte ich mich hier auf die
heutige Anwendung und Verbreitung konzentrieren.
Was ist das Wort-des-Glaubens
Es ist die Vorstellung,
dass im gesprochenen Wort eine kreative Kraft liegt. Diese Kraft, die im
Schöpfungsbericht von 1. Mose 1 deutlich wird, wird jedoch nicht allein Gott
zugeschrieben. Vielmehr behaupten manche Lehrer dieser Bewegung, dass auch
Christen über diese schöpferische Fähigkeit verfügen – schließlich hat uns Gott
in seinem Ebenbild geschaffen.
In manchen
Fällen geht das so weit, dass Menschen gar als „kleine Götter“ bezeichnet
werden.
Heutige Verfechter dieser Lehre sind z. B. Kenneth Copeland, Benny
Hinn, Joseph Prince, Bill Johnson (Bethel) – und noch viele
mehr.
In Teilen
dieser neo-charismatischen Bewegung gibt es eine weitverbreitete Lehre, die
besagt:
Es ist immer
Gottes Wille zu heilen.
Lass das einen
Moment sacken.
Wenn das wirklich wahr wäre, stellt sich unweigerlich eine Frage:
Warum gibt
es dann noch so viele kranke Menschen – auch Christen?
Warum gibt
es kranke Babys?
Warum
erkranken Menschen an Krebs?
Warum
werden manche Kinder mit schweren Behinderungen geboren?
Warum trägt mein Prediger eine Brille?
Diese Fragen
führen uns bereits zum Kern des Problems.
Denn wenn diese Lehre stimmt – warum sieht unsere Welt dann so grundlegend
anders aus?
Um mit diesem
Widerspruch umzugehen, bleiben am Ende nur zwei Erklärungen:
Es ist unsere Schuld.
Es ist Gottes Schuld.
Beide Antworten
sind zerstörerisch für den Glauben – und beide werfen schwerwiegende
theologische Probleme auf, die ich hier näher betrachten möchte.
Was die Bibel wirklich sagt
Gott hat uns
kein leidfreies Leben versprochen.
Er hat uns nicht garantiert, dass wir in diesem Leben immer gesund sein werden.
Aber Er hat versprochen:
„In der
Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ –
Johannes 16,33
„Meine
Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung.“ – 2. Korinther 12,9
„Dreimal
habe ich den Herrn gebeten, dass er von mir ablasse.“ – 2. Korinther 12,8
Gottes Antwort
war keine Heilung, sondern Gnade.
Selbst Jesus,
im Garten Gethsemane, betete:
„Vater, wenn du
willst, nimm diesen Kelch von mir. Doch nicht mein, sondern dein Wille
geschehe.“ – Lukas 22,42
Er wurde nicht
vom Leiden verschont – sondern ging bewusst hindurch. Für uns.
Punkt 1: Es ist unsere Schuld...
Wenn man der Logik dieser Lehre folgt, gibt es viele Gründe, warum es nicht klappt:
•Du hast nicht genug Glauben •Du zweifelst •Jemand in deinem Umfeld zweifelt •Du hast nicht genug gebetet •Es gibt verborgene Sünde •Du hast nicht genug gespendet – am besten an den Lehrer, der diese Botschaft verbreitet
...und so weiter.
Seht ihr das Problem?
Es geht nur noch um uns – um unsere Leistung, unsere Anstrengung, unseren Mangel.
Wir werden zu denjenigen, die Gott überzeugen müssen.
Und nicht nur das: Nach dieser Logik scheint Gott ohne unser Zutun gar nicht handeln zu können. Oder anders gesagt: Unser Versagen hindert Gott daran, Seinen Willen auszuführen.
Was für ein erschütterndes Gottesbild – als wäre der Schöpfer des Himmels und der Erde abhängig von der Leistung seiner Geschöpfe.
Und so wird gebetet, gehofft, gekämpft. Und irgendwann setzt die Verzweiflung ein. Dann kommen schnell die Fragen wie:
•Was mache ich falsch? •Was stimmt nicht mit mir? •Warum heilt Gott andere, aber nicht mich? •Liebt Er mich überhaupt?
Punkt 2: Es ist Gottes Schuld...
Wenn man alles „abgearbeitet“ hat – geglaubt, gefastet, bekannt, gespendet – und es passiert trotzdem nichts, dann bleibt nur noch der Gedanke:
Vielleicht ist Gott das Problem.
Wenn das Versprochene nicht eintritt, dann beginnt man zu zweifeln:
•Ist Gott wirklich gut? •Ist Er vertrauenswürdig? •Ist Er überhaupt allmächtig? •Oder ist Er – Gott bewahre – ungerecht?
Solche Gedanken, ob laut ausgesprochen oder innerlich getragen, sind gefährlich. Sie führen zu einem verzerrten Gottesbild, das mehr mit Enttäuschung als mit Offenbarung zu tun hat – genährt durch falsche Erwartungen und irreführende Lehren.
Die Folge:
Das Gebet wird kraftlos, Glaube wird zu Frustration, Anbetung verstummt…. Und leider kommen viele an den Punkt zu denken: „Nach all dem – es gibt keinen Gott…“
Woher kommt die Vorstellung, dass Gott immer heilen will?
Zwei Bibelverse werden besonders oft als Beleg für diese Lehre herangezogen:
•„Durch seine Wunden sind wir geheilt.“ – Jesaja 53,5
•„Und viele folgten ihm (Jesus), und er heilte sie alle.“ – Matthäus 12,15
Doch die entscheidende Frage bleibt:
Bezieht sich diese „Heilung“ wirklich auf körperliche Gesundheit – und zwar jederzeit, für jeden?
Ich wage zu sagen: Nein.
In 1. Petrus 2,24 wird deutlich, dass sich die Heilung, von der Jesaja spricht, in erster Linie auf unsere Sünde und das Verhältnis zu Gott bezieht – nicht auf Krankheiten im physischen Sinne. Es geht um Erlösung, nicht um garantierte Gesundheit in diesem Leben.
Heilt Gott? Ja.
Garantiert Er es? Nein.
Tut Gott heute noch Wunder? Ja.
Aber: Hat Er uns Heilung in jedem Fall, zu jeder Zeit versprochen? Nein.
Meine liebe Mama hat mir einmal etwas gesagt, das ich nie vergessen habe. Sie sagte, dass Gott auf drei Arten heilt:
1.Sofort – das ist ein Wunder. 2.Im Prozess – das ist Genesung. 3.Durch den Tod – das ist Erlösung und Auferstehung.
Wer ist Gott wirklich?
Er ist Gott.
Heilig. Souverän. Barmherzig. Und gerecht.
·Also ist Gott kein Roboter.
·Kein Wunsch-Erfüller.
·Kein Flaschengeist.
·Kein spiritueller
Dienstleister.
·Kein kosmischer
Butler, der auf unsere Befehle wartet.
Manchmal sagt Er „nein“. Oder „noch nicht“. Nicht aus Lieblosigkeit, sondern weil Seine Weisheit über unser Verstehen hinausgeht.
Das ist vielleicht kein Trost in der ersten Trauer.
Aber auf lange Sicht ist ein Gott, der nicht unserem Willen folgt, sondern das Universum lenkt, der einzige Gott, dem wir wirklich vertrauen können.
Ein letzter Gedanke (für den Moment)
Die falsche Lehre, dass Gott immer heilen will, lässt uns am Ende nur zwei Orte, an denen wir die Schuld suchen, wenn Heilung ausbleibt: bei uns – oder bei Gott.
Beides ist zerstörerisch. Beides ist unbiblisch.
Doch das Evangelium ist größer.
Heilung ist nicht das Ziel – Christus ist es.
Ob Heilung heute geschieht, morgen oder erst in der Ewigkeit:
Wir haben das Kostbarste schon empfangen – Ihn selbst.
Deshalb ist es entscheidend, dass wir unser Gottesbild nicht aus Erfahrungen, Gefühlen oder Enttäuschungen formen, sondern aus der Schrift. Die Bibel zeigt uns einen Gott, der treu ist – auch wenn wir ihn nicht verstehen. Einen Gott, der uns nicht immer von Krankheit befreit, aber uns durch sie hindurchträgt. Einen Gott, der uns nicht alles gibt, was wir wollen, aber alles, was wir wirklich brauchen.
In diesem Sinne, taucht tief in Gottes Wort ein und prüft alles im Licht Seiner Wahrheit.
ich litt gerade mal wieder unter einer kleinen Schreibblockade. Die scheine ich nun überwunden zu haben – schnallt euch an, heute wird’s lang.
Die letzten Monate waren ziemlich schwierig für mich. Ich habe ja bereits darübergeschrieben, wie sich bei mir immer größere Zweifel breit machten über das, was ich in meiner Gemeinde hörte, und welche Lehren sich langsam einschlichen. Darauf folgten Wochen – ja, Monate – intensiven Studiums, um für mich selbst zu klären, ob all das dem Wort Gottes entspricht. Die Antworten, die ich fand, waren schwer für mich einzugestehen.
Hatte unser Herr Jesus mich denn nicht in seiner Gnade aus der Esoterik herausgerufen? Hatte ich mir nicht fest vorgenommen, nie wieder von seinem Wort abzuweichen?
Und doch – ungewollt und schleichend – haben sich falsche Lehren und Ideen in unsere Gemeinde eingeschlichen, und ich habe es nicht sofort bemerkt. Am Ende musste ich die schwere Entscheidung treffen, zu gehen.
Zur Erinnerung: Ich lebe im europäischen Süden, und meine Gemeinde war englischsprachig – deshalb sind nicht alle meine Schwierigkeiten leicht zu erklären. Viel hängt damit zusammen, welches Material in der Sonntagslehre verwendet wurde und welchen Einfluss gewisse „Pastoren“ oder „Bibellehrer“ in unserer Gemeinde hatten.
Eines der Probleme war zum Beispiel die Nutzung einer sogenannten „Bibelübersetzung“ namens The Passion Translation. Dieses Werk – man kann es schwerlich eine Bibel nennen – ist, Gott sei Dank, bislang noch nicht ins Deutsche übersetzt worden. Doch im englischsprachigen Raum richtet es bereits seit Jahren Schaden an. Es handelt sich um ein Projekt von Brian Simmons, der nach eigener Aussage einen Besuch von Jesus persönlich empfangen habe. Dabei, so sagt er, habe Jesus ihm den Auftrag gegeben, die Bibel – nach fast 2000 Jahren – nun „richtig“ zu übersetzen. Jesus würde ihm dafür neue Offenbarungen schenken, sogar „Geheimnisse“ der hebräischen und aramäischen Sprache.
Einige von euch denken jetzt vielleicht:
„Wie bitte? Ist das dein Ernst? Jesus persönlich? Eine neue Übersetzung? Ist meine Bibel etwa falsch? Habe ich das richtig gelesen?“
Ja, ihr habt richtig gelesen. Aber keine Sorge – deine Bibel ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine solide, zuverlässige Übersetzung. (Ich komme später beim Thema Peer-Review noch einmal darauf zurück.)
Leider ja ich meine das Ernst – ich verlinke hier das Video von Brian Simmons in der Sendung von Sid Roth (It’s Supernatural!). In seinen eigenen Worten erklärt er dort, wie er zu diesem außergewöhnlichen Projekt gekommen sei.
Ich hatte meine Gemeinde bereits Mitte 2023 vor dieser „Übersetzung“ gewarnt. Als damals The Passion Translation Einzug in die sonntägliche Lehre meiner Gemeinde erhielt, wurde ich – als bekennender Bibel-Sammler – natürlich neugierig. (Ich habe aber große Mühe damit, dieses Werk überhaupt als Bibel zu bezeichnen.)
Ich begann ein wenig zu recherchieren – und fand wortwörtlich innerhalb von fünf Minuten Googeln die ersten massiven Probleme und ernsthafte Kritik. Was ich im Folgenden zusammenfasse, ist nur ein kleiner Ausschnitt – es gibt weitaus mehr:
Zum Autor (Brian Simmons):
Keine nachweisbaren Qualifikationen in Aramäisch oder anderen biblischen Sprachen
Selbsternannter „Apostel“ ohne theologische Legitimation
Der Doktortitel stammt vom Wagner Leadership Institute (Fokus: praktisches Gebet), nicht von einer anerkannten theologischen Fakultät
Probleme der Passion Translation:
Simmons behauptet, Jesus sei ihm erschienen und habe ihn zu einer neuen Bibelübersetzung beauftragt – ein Vorgang, der in seiner Radikalität an die Entstehung der Mormonenbewegung erinnert
Die angeblich „neue Offenbarung“ widerspricht der im Neuen Testament abgeschlossenen Offenbarung Christi (vgl. Epheser 3)
Jesus wird in dieser Übersetzung oft eher als romantische Figur denn als heiliger Gott dargestellt
Simmons agiert als alleiniger Übersetzer ohne ausreichende Expertise in den biblischen Ursprachen (nach viel externer Kritik und Fragen steht das heute auf der Webseite anders aber die Gruppe der Prüfer werden nicht bekannt gemacht)
Es gibt keinerlei unabhängige Überprüfung oder Peer-Review Die aramäischen Manuskripte, auf die er sich angeblich bezieht, stammen aus dem 5. Jahrhundert – also Jahrhunderte nach den Urschriften
Es wird nicht offengelegt, auf welchen Manuskripten seine Übersetzung tatsächlich basiert
Viele Begriffe und ganze Passagen sind frei hinzugefügt – sie spiegeln Simmons’ persönliche Interpretation wider
Wortstudien auf Basis dieser „Übersetzung“ sind nicht möglich, da Begriffe durch freie Paraphrasen ersetzt wurden
Peer-Review – Bibelkommissionen - Kann ich meiner Bibel vertrauen?
Jede seriöse Bibelübersetzung wird von einem Team aus Theologen, Sprachwissenschaftlern und Historikern erstellt. Wenn du deine Bibel vorne aufschlägst, findest du dort in der Regel die Namen und Hintergründe der beteiligten Personen.
Diese sogenannten Bibelkommissionen befassen sich mit der sorgfältigen Untersuchung des biblischen Textes in seinem historischen, sprachlichen und kulturellen Kontext. Sie prüfen neu entdeckte Manuskripte, gleichen verschiedene Quellen ab und erklären, wo und warum Änderungen vorgenommen wurden – etwa wenn eine klarere Übersetzung gefunden wurde oder neue, gut bezeugte Handschriften auftauchen.
Ganz entscheidend: Eine Kommission stellt sicher, dass keine persönlichen Interpretationen oder theologischen Tendenzen den Text verfälschen.
Die Passion Translation unter der Lupe
Da The Passion Translation bislang nicht ins Deutsche übersetzt wurde, habe ich die Passagen selbst übertragen. Ich bitte um Nachsicht und Vertrauen, dass ich dies nach bestem Wissen und Gewissen getan habe. Sollte jemand Fehler finden, kontaktiert mich bitte in den Kommentaren – ich werde eure Hinweise gern prüfen. Ihr merkt schon: Man braucht eigentlich eine Kommission!
Weil dieser Beitrag im Ganzen recht lang wird, werde ich mich im Folgenden auf zwei Beispielverse beschränken.
Beispiel: Römer 12,6
Elberfelder Bibel:
„Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben, nach der uns verliehenen Gnade: es sei Weissagung, so lasst uns weissagen nach dem Maß des Glaubens;“
Passion Translation (deutsch):
„Gottes wunderbare Gnade hat jedem von uns unterschiedliche Gaben und Dienste gegeben, die ganz einzigartig sind. Wenn dir also die Gnadengabe der Prophetie gegeben wurde, dann aktiviere deine Gabe, indem du im Maß deines Glaubens prophezeist.“
Aktiviere deine Gaben?
Was soll das heißen? Das klingt eher nach einer Einweihungszeremonie der Esoterik als nach neutestamentlicher Lehre.
Was sagt die Bibel?
Diese Formulierung hat keine Grundlage im Wort Gottes. Der Apostel Paulus lehrt in 1. Korinther 12, dass die dort genannten Gnadengaben vom Heiligen Geist verliehen werden – nicht „aktiviert“ werden. Der Geist teilt sie aus, wie Er will (1. Kor 12,11). Niemand kann sich selbst eine Gabe aussuchen oder sie durch eine Handlung „freischalten“.
Paulus unterstreicht das mit einer Reihe rhetorischer Fragen:
„Sind alle Apostel? Sind alle Propheten? Sind alle Lehrer? Wirken alle Wunder? Haben alle Gnadengaben der Heilungen? Reden alle in Sprachen? Legen alle aus?“ (1. Kor 12,29–30).
Die offensichtliche Antwort lautet: Nein.
Beispiel: Matthäus 5,4
Elberfelder Bibel:
„Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden!“
Passion Translation (deutsch):
„Welch eine Freude ist es, wenn ihr auf den Herrn wartet! Denn ihr werdet finden, wonach ihr euch sehnt.“
Verwirrt?
Die Verse klingen vollkommen unterschiedlich. Was geht hier vor?
Der Vergleich:
Die Elberfelder bleibt nah am griechischen Urtext. „Trauernde“ (gr. penthéō, Strong G3996) bedeutet tiefes Leid oder Reue – z. B. über Sünde oder Verlust. „Getröstet werden“ (parakaleō, Strong G3870) verweist auf Gottes Verheißung, die Leidenden zu trösten (vgl. Jes 61,2–3).
Die Passion Translation ersetzt „Trauer“ durch „Warten“ und „Trost“ durch „erfüllte Sehnsüchte“. Diese Begriffe entstammen einem ganz anderen Bedeutungsfeld. „Warten“ (hebr. qavah, Strong H6960) bedeutet eher Hoffen oder Erwarten, aber sicher nicht Trauern.
Simmons’ Fußnote:
Er behauptet dort, „Trauern“ und „Warten“ seien „fast identisch“.
Doch penthéō (Trauer) und qavah (Hoffnung/Warten) sind völlig unterschiedliche Begriffe – sowohl sprachlich als auch theologisch. Diese Erklärung verwirrt mehr, als dass sie hilft.
Warum ist das ein Problem?
Die Elberfelder Bibel bewahrt die tiefe, tröstende Aussage Jesu: Gott sieht die Trauernden – und Er tröstet sie. Simmons hingegen ersetzt diese Zusage durch eine weichgezeichnete Vorstellung von „Freude“ und „erfüllter Sehnsucht“. Das klingt zwar schön – aber es ist keine Übersetzung, sondern eine Umdeutung. Und sie verändert die Botschaft.
Simmons’ Methode zeigt: Er setzt auf emotionale Wirkung – nicht auf sprachliche Treue oder sorgfälltige Auslegung.
Wie konnte so etwas Einzug in unsere Gemeinde halten?
Diese Frage habe ich mir oft gestellt. Wie konnte eine solch fehlerhafte „Übersetzung“ so selbstverständlich in einer Gemeinde verwendet werden, in der doch angeblich das Wort Gottes die höchste Autorität haben sollte? Ich glaube, die Antwort ist vielschichtig – und gleichzeitig erschreckend einfach.
Ein Teil des Problems liegt sicher in mangelnder biblischer Lehre. Wenn Christen nicht regelmäßig selbst in der Heiligen Schrift lesen, wenn sie nicht wissen, was sie glauben und warum, dann entsteht ein Vakuum. Und dieses Vakuum wird schnell von Angeboten gefüllt, die zwar emotional ansprechend, aber inhaltlich gefährlich sind.
Brian Simmons schreibt mit blumigen Worten, er spricht ständig von „Liebe“, „Leidenschaft“ und „Gegenwart Gottes“. Das klingt erst einmal gut. Aber genau darin liegt die Gefahr: Der emotionale Zugang ersetzt das Studium des Wortes. Gefühle treten an die Stelle von Wahrheit. Und mit der Zeit wird eine Vorstellung von Gott geformt, die immer weniger mit dem biblischen Gott zu tun hat – aber sich „spirituell“ anfühlt.
Man glaubt, man sei besonders offen für das Wirken des Geistes – aber in Wirklichkeit verliert man die Unterscheidung zwischen Wahrheit und Irrtum.
Der Einfluss charismatisch-mystischer Strömungen
Ein weiteres Element, das ich in meiner früheren Gemeinde beobachten konnte, war der wachsende Einfluss mystisch-charismatischer Lehrer. Diese Bewegung ist oft geprägt von besonderen „Offenbarungen“, prophetischen Träumen, neuen geistlichen Erfahrungen – und einem sehr persönlichen Zugang zur Bibel, bei dem es nicht mehr um den ursprünglichen Sinn des Textes geht, sondern um das, was ich darin spüre oder was mir der „Heilige Geist“ gerade zeigt. (Welcher Geist - das wird bald ein anderer Beitrag)
Auch Brian Simmons ist ein typisches Beispiel dieser Strömung. Seine Aussagen, Jesus habe ihn in den Himmel genommen und ihn dort mit neuen Offenbarungen betraut, erinnern erschreckend an gnostische oder esoterische Ideen. Es geht nicht mehr um das überlieferte, objektive Wort Gottes – sondern um neue, exklusive Einsichten, die angeblich nur einigen wenigen zugänglich sind.
Doch das ist absolut unvereinbar mit dem Wesen des Evangeliums. Der Glaube kommt aus dem Hören, sagt Paulus in Römer 10,17 – nicht aus geheimen Visionen. Und Judas schreibt, dass der Glaube „ein für alle Mal den Heiligen überliefert“ wurde (Judas 1,3). Es gibt nichts Neues mehr hinzuzufügen.
Was macht das mit einer Gemeinde?
Langfristig verändern solche Lehren die Atmosphäre in einer Gemeinde. Man hört plötzlich Sätze wie: „Das steht zwar irgendwo in der Bibel, aber Gott hat mir persönlich etwas Neues gezeigt.“ Oder: „Die Bibel ist wichtig, aber der Geist spricht heute auch anders.“ Man beginnt, die Schrift als Ausgangspunkt zu nehmen – aber das Ziel ist nicht mehr Christus, sondern eine neue „Erfahrung“, ein neues Gefühl, eine neue „Tiefe“.
So kam es auch bei uns. Ich hörte plötzlich Dinge wie:
„Die Passion Translation ist frischer und spricht direkter zum Herzen.“
„Ich bekomme durch sie eine tiefere Offenbarung.“
„In der alten Bibel fehlen Dinge, die der Heilige Geist jetzt wiederherstellt.“
Was hier geschieht, ist nicht nur theologisch problematisch – es ist geistlich gefährlich. Denn es führt die Gemeinde langsam weg vom biblischen Christus hin zu einem anderen Jesus, zu einem anderen Evangelium, zu einem anderen Geist (2. Korinther 11,4).
Wie spricht man mit anderen über so etwas?
Ich gebe zu: Das war für mich einer der schwersten Punkte. Wie spricht man über falsche Lehre, ohne hochmütig zu wirken? Wie warnt man mit Liebe – ohne zu verletzen?
Zunächst: Wenn du merkst, dass in deiner Gemeinde oder deinem Umfeld etwas nicht stimmt, dann sei mutig – aber bleibe sanft. Paulus schreibt:
„Der Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern milde sein gegen jedermann, fähig zu lehren, geduldig, und die Widersacher in Sanftmut zurechtweisen“ (2. Timotheus 2,24–25).
Das ist sehr, sehr schwer, wenn man selbst verletzt oder enttäuscht ist. Doch es geht nicht um unseren Zorn, sondern um Gottes Wahrheit – und um die Herzen der Menschen.
Ich habe selbst erlebt, wie wichtig es ist, Fragen zu stellen statt Urteile zu fällen. Ein Gespräch kann beginnen mit:
„Hast du dich mal gefragt, auf welcher Textgrundlage diese Bibelübersetzung basiert?“
„Wusstest du, dass der Autor keine Ausbildung in den biblischen Sprachen hat?“
„Was denkst du über die Warnungen der Bibel vor neuen Offenbarungen?“
„Was bedeutet es für dich, dass Gottes Wort „ein für alle Mal“ überliefert wurde (Judas 1,3)?“
Nicht alle werden offen sein. Aber einige werden nachdenken. Und für diese wenigen lohnt es sich, mutig zu sprechen – in Liebe und in der Wahrheit.
Ist die Offenbarung Gottes abgeschlossen?
Das ist ein ganz zentraler Punkt. Viele Menschen, die sich zu neuen Bibelübersetzungen, Träumen oder Visionen hingezogen fühlen, tun das aus dem Wunsch heraus, mehr von Gott zu erleben. Das ist verständlich – aber gefährlich, wenn man die Grundlage verliert.
Die Bibel ist eindeutig: Die Offenbarung Gottes ist vollständig. Es gibt nichts hinzuzufügen.
1. Jesus ist die endgültige Offenbarung
„Nachdem Gott früher vielfach und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat [...] hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn“(Hebräer 1,1–2)
Gott hat endgültig durch seinen Sohn gesprochen. Alles, was wir für Leben, Glauben, Hoffnung und Ewigkeit brauchen, finden wir in ihm – wie er in der Schrift offenbart ist.
2. Die Apostel haben das Fundament gelegt
„Ihr seid ... gebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst der Eckstein ist“ (Epheser 2,20)
Die Apostel haben das Fundament gelegt. Wir bauen darauf – aber wir legen es nicht neu. Neue „Offenbarungen“ wie die von Brian Simmons, die über das apostolische Zeugnis hinausgehen, widersprechen diesem Prinzip.
3. Warnung vor Hinzufügung
„Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen [...]“ (Offenbarung 22,18)
Auch wenn dieser Vers auf das Buch der Offenbarung abzielt, ist das Prinzip deutlich: Gottes Wort ist vollständig. Wer Neues hinzufügt, läuft Gefahr, das Evangelium zu verfälschen.
Was du tun kannst
Vielleicht liest du das hier, weil du selbst Zweifel hast. Vielleicht bist du in einer Gemeinde, in der die „Passion Translation“ oder ähnliche Lehren verbreitet sind. Vielleicht fühlst du dich allein. Ich will dich ermutigen:
Gott ist treu. Wenn du ihn aufrichtig suchst, wird er dich führen (Jeremia 29,13).
Bleib im Wort. Die Schrift ist zuverlässig. Lass dich nicht verwirren von neuen Strömungen.
Such das Gespräch. Vielleicht bist du genau der Mensch, durch den andere gewarnt werden.
Sei bereit, Opfer zu bringen. Wahrheit ist kostbar. Manchmal bedeutet sie, sich zu trennen – aus Liebe zur Gemeinde und zur Ehre Christi.
Ein letzter Gedanke
Ich weiß, wie schwer diese Themen sein können. Ich weiß, wie weh es tut, wenn man geliebte Menschen oder vertraute Gemeinschaften nicht mehr mit gutem Gewissen mittragen kann. Und doch: Gott ist treu. Sein Wort ist klar. Sein Geist führt uns in alle Wahrheit – nicht durch neue Offenbarungen, sondern durch das, was er uns längst gegeben hat: Jesus Christus, den lebendigen Sohn Gottes, bezeugt in der Schrift.
Wenn du diesen Weg gerade gehst – du gehst ihn nicht allein. Halte fest an Gottes Wort, vertraue ihm, auch wenn es dich etwas kostet. Denn es lohnt sich.
„Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht“ (Sprüche 23,23)
In diesem Sinne, taucht tief in Gottes Wort ein und prüft alles im Licht Seiner Wahrheit und wie sagt Justin Peters so toll:
"Wenn Du Gott kennenlernen willst, lies die Bibel
Wenn Du Gott hören willst, lies die Bibel laut.
DIE Bibel ist GOTTES Wort"
Eure Lizzy
Allgemeine Quellen zu Brian Simmons und TPT
Anmerkung: Mir sind leider ein paar Quellen abhandengekommen, da ich selten Quellen für mich selber aufhebe, vieles in diesem Beitrag stützt sich auf meine alten persönlichen Notizen zum Thema
2. Wissenschaftliche Kritik an The Passion Translation Andrew G. Shead, Burning Scripture with Passion – The Crushed Soul of The Passion Translation. In: Themelios 45.1 (2020), S. 48–64. Artikel online lesen (PDF)
3. Übersicht von kritischen Einschätzungen (TPT vs. echte Übersetzungen) Mike Winger: The Dangers of The Passion Translation – Video-Analyse YouTube: Mike Winger on TPT